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EU verlängert Prüfung von O2-Übernahme durch Telefonica

13.12.2005
Die Europäische Kommission wird die Übernahme des britischen Mobilfunkanbieters O2 durch Telefonica genauer unter die Lupe nehmen.

Die Prüfungsfrist sei bis zum 10. Januar 2006 verlängert worden, teilte die Behörde am Dienstag in Brüssel mit. Ursprünglich wollte die Kommission die Untersuchung bis zum 19. Dezember abschließen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter wollen mit der Fristverlängerung anderen Telekommunikationsunternehmen die Möglichkeit einräumen, Stellung zu der Transaktion zu beziehen. Die spanische Telefonica will O2 für 26 Milliarden Euro übernehmen und damit ihre Position auf dem europäischen Mobilfunkmarkt stärken.

Telefonica verlängerte am Dienstag die Übernahmeofferte bis zum 12. Januar kommenden Jahres. Bislang wurden 60,49 Prozent der O2-Aktien den Spaniern zum Kauf angeboten. Zusammen mit den bereits aufgekauften Aktien kommt Telefonica damit auf eine Beteiligung von 65 Prozent.

O2 ist neben Großbritannien und Irland auch in Deutschland präsent, wo die Gesellschaft neun Millionen Kunden unter Vertrag hat. Zusammen kommen die Unternehmen auf 116 Millionen Mobilfunkkunden. Telefonica würde bei Vollzug der Übernahme die Telekom als zweitgrößten Mobilfunkanbieter Europas hinter Marktführer Vodafone ablösen, der 165 Millionen Kunden unter Vertrag hat.

Insidern zufolge hat Telefonica auch Interesse am Kauf des Festnetzanbieters Arcor. Mit einem Erwerb der Vodafone-Tochter würde sich der Konzern mit einem Schlag in Deutschland auf Rang zwei nach der Deutschen Telekom etablieren. Angesichts der guten Entwicklung von Arcor wolle Vodafone seine Tochter allerdings nicht vor Mitte kommenden Jahres veräußern, hieß es in den Unternehmen nahe stehenden Kreisen. Im Gespräch sei ein Übernahmepreis von über zwei Milliarden Euro. (dpa/tc)