4,3 Mrd. Euro

EU verdonnert Google zur Rekord-Strafe

18.07.2018
Von 
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Die EU hat gegen Google wegen Android eine Rekord-Strafe verhängt: 4,3 Milliarden Euro muss Google zahlen!

Diese Strafe dürfte selbst einem Giganten wie Google weh tun: Die EU-Kommission hat Google wegen Marktmacht-Missbrauchs am Mittwoch zur Zahlung einer Strafe von 4,3 Milliarden Euro verdonnert. Das hat EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verkündet. Es ist die höchste Kartellstrafe, die die EU-Kommission jemals gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt hat.

Google muss eine Rekordstrafe an die EU zahlen
Google muss eine Rekordstrafe an die EU zahlen
Foto: Shutterstock.com - Palto

Wobei auch der bisherige Rekordhalter Google war: Im Juni 2017 hatte die EU-Kommission eine Strafe in Höhe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google verhängt, wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung als Suchmaschine durch die unzulässige Vorzugsbehandlung seines eigenen Preisvergleichsdienstes.

Die neue Strafe fällt nun fast doppelt so hoch aus: Die 4,3 Milliarden Euro muss Google wegen des Marktmacht-Missbrauchs mit seinem Smartphone-Betriebssystem Android zahlen. Außerdem verlangt die EU eine Änderung des Geschäftsmodells bei Android, welches innerhalb von Europa auf weit über 80 Prozent aller verkauften Smartphones läuft.

Die Google-Richtlinien setzen Smartphone- und Tablet-Hersteller, die auf die Android-Plattform setzen, regelrecht unter Druck, Google-Apps vorab zu installieren. So wird die Mehrheit der mobilen Endgeräte schon im Herstellungsprozess mit Google-Tools ausgestattet. Darunter etwa die Google-Mail-App, der Google-Browser Chrome, die Google-Such-App und viele weitere Google-Apps. Das will die EU nun ändern.

Ebenso auch die Einschränkung, dass Smartphone-Hersteller ihre Geräte nicht auch in Varianten mit abgeänderten Android-Versionen verkaufen dürfen. Hinzu kommt auch noch die Regel, dass Google seine auf den Smartphones erlösten Werbeeinnahmen nur dann mit den Herstellern teilt, wenn Google-Apps eine Exklusivität auf den Geräten haben.

Die EU-Kommission verlangt von Google diese Einschränkungen zu beseitigen, um damit wieder den Wettbewerb zu verbessern. In den vergangenen Jahren ist das Angebot an Android-Alternativen ohnehin geschrumpft: Mittlerweile konkurriert nur noch Apples iOS ernsthaft gegen Googles Android. (PC-Welt)