EU schießt ersten Galileo-Satelliten ins All

28.12.2005
Heute morgen kurz nach sechs Uhr ist vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan die Rakete gestartet, die den ersten Satelliten "Giove.A" für das geplante europäische Satelliten-Navigationssystem "Galileo" auf seine Umlaufbahn befördern soll.

Die vorläufige Umlaufbahn soll Giove.A nach 88 Minuten und seine endgültige Position in 23.200 Kilometern Höhe nach 14 Stunden erreichen. Der Trabant ist ein Testsystem, dass unter anderem Frequenzrechte sichern und neue Techniken testen soll, etwa die genaueste bis dato ins All geschickte Atomuhr.

Geplant ist, dass bis Ende 2010 insgesamt 30 Galileo-Satelliten die Erde umkreisen. Das geschätzte vier Milliarden Euro teure System soll den Hightech-Standort Europa voranbringen und seine Abhängigkeit vom US-amerikanischen GPS (Global Positioning System) verringern.

Das von der Europäischen Union und ihrer Raumfahrtagentur ESA gemeinsam betriebene Projekt litt im Vorfeld unter jahrelangem Hickhack um die Finanzierung und Standorte. Erst in diesem Monat hatten sich die beteiligten Länder darauf geeinigt, die Kontrollzentren für den Betrieb in Oberpfaffenhofen und Fucino (bei Rom) sowie die Betreibergesellschaft in London und Toulouse anzusiedeln. (tc)