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EU rückt Spam-Mail und Cookies zu Leibe

21.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission überlegt im Rahmen eins neuen TK-Regelwerkes, das Versenden von so genannter Spam-Mail und das Sammeln von Kundendaten im Internet strenger zu regulieren. In Bezug auf Spam-Mail wurde ein Vorschlag unterbreitet, wonach künftig das Verschicken von Massen-E-Mails nur noch möglich ist, wenn die Empfänger sich vorher ausdrücklich dazu bereit erklären (Opt-in). Derzeit gibt es keine einheitliche Regelung in der EU: Vier Mitgliedsstaaten besitzen bereits die Opt-in-Richtlinie; in fünf Ländern existiert die Opt-out-Variante, bei der Empfänger Spam-Mails im Nachhinein abbestellen können; sechs Staaten haben dieses Thema noch nicht gesetzlich geregelt.

Ferner soll eine allgemeine Regelung für das "heimliche" Sammeln von Kundeninformationen im Internet via Cookies gefunden werden. Viele Unternehmen erheben auf ihren Websites Daten zu ihren Besuchern, ohne diese darüber zu informieren. Ein EU-Sprecher erklärte, im Februar 1999 habe eine Arbeitsgruppe die Industrie aufgefordert, diese Art der Datensammlung innerhalb eines Jahres einzuschränken. Da die Unternehmen jedoch auf dieses Ultimatum nicht reagiert haben, will sich nun die EU der Angelegenheit annehmen.

Außerdem sollen den neuen Vorschlägen zufolge Mobilfunkanbieter künftig nicht mehr befugt sein, ohne ausdrückliches Einverständnis ihrer Kunden deren Standort zu lokalisieren. Ferner müssen Mobilfunkbetreiber in Zukunft Nummern-Portabilität gewährleisten. Im Festnetzbereich können Anwender ihre Telefonnummern bereits von einem zum anderen TK-Anbieter mitnehmen.