Wettbewerbsrecht

EU prüft Zulässigkeit der VoIP-Blockade durch Mobilfunkanbieter

14.11.2008
Nach einem Bericht der International Herald Tribune überprüft die zuständige Kommission der Europäischen Union gerade die Rechtmäßigkeit der Blockade von VoIP-Telefonaten durch die Mobilfunkanbieter.

Die Europäische Union prüft derzeit, ob die Blockade von preisgünstigen VoIP-Telefonaten über das Handy gegen Wettbewerbsregeln verstößt, berichtet die International Herald Tribune. Die zuständige Kommission hatte Fragebögen an die Mobilfunkbetreiber geschickt, um herauszufinden, ob und mit welchen Mitteln sie Internet-Telefonate kontrollieren oder unterbinden. Einsendeschluss war der 11. November, jetzt werden die zurückgeschickten Antworten geprüft.

Die EU-Kommission setzt solche Untersuchungen meist als Grundlage für wettbewebsrechtliche Untersuchungen ein. Jonathan Todd, Sprecher der Kommission sagte zur Zeitung, dass die Evolution des VoIP-Markt aufmerksam beobachtet werde.

In Deutschland untersagen alle vier großen Netzbetreiber VoIP-Telefonate über ihr Mobilfunknetz, T-Mobile und Vodafone verbieten auch Chats. Teilweise blockieren sie durch ein eigenes Branding der Handys auch die Funktion, mit der die Nutzer per WLAN Internet-Telefonate führen können. Um ihren Verboten Nachdruck zu verleihen, werden die Ports gesperrt, über die VoIP-Anwendungen wie fring, Nimbuzz oder truphone kommunizieren, oder der Zugang zu bestimmten Telefonnummern (Rebtel, Peter zahlt) eingeschränkt.