Während für viele Menschen in Europa der Internet-Anschluss heute selbstverständlich ist, bleibt die seit Jahren als "Digital Divide" bezeichnete Bildungskluft zwischen Ländern mit freiem Informationszugang und solchen, denen dies nicht möglich ist, bestehen. Daran erinnerte Pöttering in seinem Vortrag im Rahmen der Global IT Conferences auf der CeBIT. Vielen Nationen fehle weiterhin die entsprechende Infrastruktur und Milliarden Menschen könnten sich die Zugangstechnik für das Internet nicht leisten.
Die Idee eines Hundert-Dollar-Laptops für Schüler und Studenten, die Nicholas Negroponte, Porfessor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) vor drei Jahren auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos formuliert hatte, habe daher nichts an ihrer Faszination verloren. Die IT-Industrie stehe weiterhin in der Pflicht.
Merkel verspricht Abhilfe
Allerdings gebe es auch hierzulande noch einigen Aufholbedarf in punkto Breitband-Vernetzung. "Optimistisch geschätzt haben heute fünf Millionen Deutsche bis heute nicht die Chance, breitbandig ins Internet zu gelangen." Anderer Schätzungen seien noch wesentlich pessimistischer. Dies sei nicht nur ärgerlich für den Einzelnen, sondern veranlasse Unternehmen, sich in anderen Regionen mit besseren Internetverbindung anzusiedeln.
Angela Merkel habe nun in ihrem Video-Podcast vom vergangenen Wochenende angekündigt, diesen Misstand innerhalb der kommenden zwei Jahre abzuschaffen, zitierte Pöttering die Bundeskanzlerin. Dieses Versprechen stoße zwar bei der IT-Industrie auf "Irritationen" sei aber richtig. Das Ansehen der gesamten IT-Industrie hänge davon ab, ob es gelinge auf diesem Gebiet endlich den Anforderungen nachzukommen.