Energieeffizienz

EU plant Verbot von stromfressenden Plasma-TVs

12.01.2009
Von pte pte
Das EU-Parlament plant im Rahmen der Anstrengungen, den Energieverbrauch von Haushalten zu senken, Richtlinien zum Energieverbrauch von Fernsehgeräten.

Die EU will im Frühling Mindeststandards zur Energieeffizienz von TVs und ein Kennzeichnungssystem beschließen, berichtet "The Independent on Sunday". "Das Kennzeichnungssystem wird es für Konsumenten einfacher machen, innerhalb der verfügbaren Fernsehgeräte die am meisten und am wenigsten energieeffizienten Geräte zu identifizieren", meint das britische Umweltministerium. Jene Fernsehgeräte, die den Effizienzvorgaben der EU nicht entsprechen, werden zu Auslaufmodellen. Das wird vor allem gigantische Plasma-Flatscreens betreffen, die in manchen Fällen bis zu viermal mehr Energie als traditionelle TV-Geräte verbrauchen.

Ein 42-Inch großer Plasma-Fernseher verbraucht rund 822 Kilowattstunden pro Jahr, während ein gleich großer LCD-Flatscreen lediglich 350 Kilowattstunden verbraucht. Ein 32-Inch großer CRT-Röhrenbildschirm verbraucht pro Jahr nur rund 322 Kilowattstunden. Je größer die TV-Bildschirme, desto höher ist auch ihr Energieverbrauch. Der öffentliche Druck auf die Hersteller, ökologisch verantwortliche Produkte zu entwickeln, hat jedoch bereits Wirkung gezeigt. Die besten neuen Plasma-TVs verbrauchen um rund ein Drittel weniger Strom als der Durchschnitt. Außerdem arbeiten Entwickler an LED-Fernsehgeräten, die noch energieeffizienter sein sollen.

In den letzten 30 Jahren hat sich der Stromverbrauch in britischen Haushalten fast verdoppelt, wie ein Bericht des Energy Savings Trust schätzt. "In den letzten Jahren hat sich das Hauptfernsehgerät eines durchschnittlichen Haushalts vom typischen 24- bis 32-Inch Röhrenbildschirm zu einem sehr viel größeren Flatscreen gewandelt. Da ist es nicht überraschend, dass der Energieverbrauch durch den Hauptfernseher im Haus steigt", sagt das britische Umweltministerium. Der Energy Savings Trust rechnet mit einer weiteren Steigerung des Stromverbrauchs um zwölf Prozent innerhalb der nächsten vier Jahre. Als Vorbild der geplanten Richtlinien für Fernseher dienen bereits bestehende EU-Mindeststandards für Kühlgeräte und elektrische Küchen- und Haushaltsgeräte, die deren Energieeffizienz in den letzten Jahren stark verbessert haben. (pte)