USB-Gremium

EU-Pläne zu USB-C behindern technischen Fortschritt

24.11.2021
Von Thomas Hartmann
Da kann sich Apple voraussichtlich freuen – ausgerechnet das USB-IF-Gremium reagiert mit Kritik auf die EU-Pläne, USB-C als einheitliche Ladebuchse für verbreitete technische Geräte zu standardisieren.
USB-C als Standard in der EU
USB-C als Standard in der EU
Foto: Mundissima / Shutterstock

Der Leiter des USB Implementers Forum (USB-IF) Jeffrey L. Ravencraft hat eine gesetzliche Vorschrift, die künftig den USB-Standard als Anschluss für unterschiedlichste technische Geräte wie Smartphones, Kameras oder Kopfhörer in Richtung USB-C festlegen soll, kritisiert. Diesen hat die EU in einem Entwurf vom September so festgelegt. Doch Ravencraft befürchtet, dass durch solche gesetzlichen Vorschriften der technische Fortschritt behindert und zusätzliche Bürokratie ein Übriges tun werde, um auch nur aktuelle USB-Standards zu implementieren. Davon berichtet das österreichische Magazin "Der Standard".

Auch dass trotz der beabsichtigten Vereinheitlichung im EU-Entwurf proprietäre Ladeprotokolle jenseits des offiziellen USB Power Delivery (USB-PD) genehmigt werden könnten, sieht er als Problem, und auch dass unterschiedliche Zertifizierung-Logos von EU und USB-IF am Ende wieder zu einer Verwirrung der User führen könnten. Jeff Ravencraft ist dafür, anstatt der EU lieber den Markt entscheiden zu lassen. Noch ist keine endgültige Entscheidung getroffen, die neue Richtlinie muss zunächst noch vom EU-Rat und dem Europäischen Parlament genehmigt werden. Dann folgt eine Übergangsfrist von zwei Jahren, schreibt "Der Standard" weiter.

Betroffen ist vor allem auch Apple mit seinem Lightning-Anschluss an den iPhones – diese dürfen dann nicht mehr verwendet werden. Möglich ist aber auch, dass Apple künftig völlig auf externe Anschlüsse verzichtet und stattdessen beispielsweise komplett auf drahtloses Laden und entsprechende Verbindungen setzt.

Die Europäische Kommission berichtet selbst vom Einwand Ravencrafts und stellt auch ein mehrseitiges PDF dazu zur Verfügung.

Dass Apple im Zweifel anders könnte, hat der Konzern aus Cupertino aber auch schon bewiesen: Die iPad-Pro-Modelle seit 2018 besitzen alle einen USB-C-Anschluss, das aktuelle iPad Air ebenfalls. Das neueste iPad Pro vom 2021 – gar einen Thunderbolt-3-Anschluss. (Macwelt)