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EU: Microsoft hofft weiter auf Verhandlungen

22.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem der EU-Gerichtshof erster Instanz heute die Sanktionen gegen Microsoft nicht wie beantragt ausgesetzt hat (Computerwoche.de berichtete), hat der Redmonder Konzern eine erste Stellungnahme zu dem Urteil veröffentlicht. Darin erklärt das Unternehmen, es habe für das anstehende volle Berufungsverfahren einige gute Argumente und die Hoffnung, die strittigen Fragen endgültig klären zu können.

Die vom Gericht angesprochenen Punkte hinsichtlich der Tragfähigkeit des Falles böten hoffentlich eine Chance für weitere Schlichtungsverhandlungen, heißt es weiter. Man glaube - und das habe man auch immer so konstatiert - an bessere Methoden, um solch komplexe und technische Probleme anzugehen, so Microsoft. Wettbewerber und Verbraucher würden von den verhängten Sanktionen kaum profitieren - im Gegenteil, den Windows-Nutzern und Firmen, die ihr Geschäft auf der Windows-Plattform aufgebaut hätten, entstehe sogar ein Schaden.

Speziell die Entfernung von Code (dem des Windows Media Player), die Microsoft zwinge, eine degradierte Version des Windows-Betriebssystems herauszubringen, schade den Verbrauchern und dem Wettbewerb und unterminiere die technische Integration, die in den vergangenen drei Jahrzehnten das Rückgrat der IT-Revolution gebildet habe.

Man werde das Urteil nun zunächst genau untersuchen, bevor man über die nächsten Schritte entscheide, so Microsoft weiter. Dem Urteil werde man sich, wie schon in der Vergangenheit zugesichert, entsprechend mit der Europäischen Kommission diskutierten Notfallplänen beugen.

Update: Die Stellungnahme liegt mittlerweile auch in einer ins Deutsche übersetzten Version vor. (tc)