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EU macht Regulierung von Roaming-Gebühren konkreter

22.03.2006
Am kommenden Dienstag wird die Europäische Kommission ihre Pläne für die Regulierung der internationalen Roaming-Gebühren für Mobilfunkkunden vorstellen.

"Ziel ist es, den Wettbewerb zu fördern und sicherzustellen, dass Verbraucher nicht dafür bestraft werden, dass sie eine Grenze überschreiten", erklärte Martin Selmayr, ein Sprecher der für Informationsgesellschaft und Medien zuständigen Kommissarin Viviane Reding.

Diese wird ihr Vorhaben bei einem Treffen mit Kip Meek vorstellen, dem Vorsitzenden der europäischen Regulierungsbehörden. Die ursprünglich für April geplante Ankündigung folgt auf eine sechswöchige öffentliche Anhörung, die heute Abend endet.

Seit klar ist, dass die Kommission die Roaming-Gebühren aufs Korn genommen hat, haben einige europäische Netzbetreiber bereits begonnen, ihre Preise zu senken. Drei Netzbetreiber in Irland (Republik) zum Beispiel kassieren keine Gebühren mehr, wenn ihre Kunden nach Nordirland oder den Rest Großbritanniens fahren.

Die geplante Regulierung betrifft nur den EU-Binnenmarkt, würde also greifen, wenn ein Kunde eines europäischen Netzbetreibers sich in ein Netz in einem der anderen 25 Mitgliedsstaaten einbucht, so Selmayr.

Die Kommission hat zur Unterstützung ihres Entwurfs die wirtschaftlichen Auswirkungen für Netzbetreiber untersucht. "Einige behaupten, zehn bis 15 Prozent ihrer Einnahmen stammten aus dem Roaming", so Reding-Sprecher Selmayr weiter. "Jedermann arbeitet derzeit mit spekulativen Zahlen", ergänzte er und erklärte, die Kommission werde nächste Woche ihre eigene Schätzung vorlegen.

Der Betreiberverband GSM Association wird seine Stellungnahme heute im Laufe des Tages einreichen, wie Sprecher David Pringle erklärte. Details wollte er vorab nicht preisgeben. (tc)