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EU macht NSI Antitrust-Druck

30.06.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Union hat sich indirekt in die Neuordnung des Verfahrens zur Vergabe von Internet-Domains eingeschaltet. Die Wettbewerbshüter der EU (genauer: das Directorate General IV, kurz DGIV) ermitteln gegen Network Solutions Inc. (NSI), weil sie befürchten, daß die Rolle des bisherigen Exklusiv-Registrars für die Top-Level-Domains ".com", ".net" und ".org" immer noch Monopolcharakter aufweist und damit interessierte Konkurrenten unbotmäßig benachteiligt. Stein des Anstoßes ist ein Vertrag, den Unternehmen bei NSI unterschreiben müssen, wenn sie im Rahmen der von der Icann (Internet Company for Assigned Names and Numbers) betreuten Deregulierung des Marktes ebenfalls Domains verkaufen wollen. Der Wortlaut laste interessierten Bewerbern zu viel Verantwortung auf und erlaube gleichzeitig Network

Solutions eine zu große Kontrolle über deren Geschäft. Die EU rät daher allen Unternehmen, den Knebelkontrakt mit NSI vorerst nicht zu unterzeichnen.