Die EU-Kommissarin Viviane Reding, zuständig für Telekommunikation und Medien, erwartet spätestens zu den Sommerferien sinkende Preise für Auslands-SMS. Sollten die europäischen Netzbetreiber bis zum 1. Juli 2008 nicht von sich aus die Preise senken, werde die Behörde in Brüssel eine entsprechende Verordnung verabschieden, sagte sie im Gespräch mit dem SWR. Angaben zu den Preisen machte Reding allerdings nicht. Derzeit berechnen die Anbieter durchschnittlich 39 Cent je versendeter Kurznachricht im Ausland.
Die Kommissarin kritisierte auch die geringen Investitionen deutscher Netzbetreiber in Breitbandnetze. Während kleine Anbieter rund die Hälfte ihrer Umsätze für neue Netztechnik verwendeten, käme die Deutsche Telekom nur auf etwa 10 Prozent. Darüber hinaus sei der Unterschied zwischen dem Netzausbau in Städten und auf dem Land zu groß: So sind Städte zu 99 Prozent breitbandig angeschlossen, in ländlichen Regionen seien es weniger als 60 Prozent. Eine Alternative zur Kabelversorgung ist laut Reding die Versorgung via Mobilfunk.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die EU-Kommission regulierend in den europäischen Markt eingegriffen und die Minutenpreise für Telefonate im EU-Ausland gedeckelt.