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EU-Kommission: Telekom verliert massiv Marktanteile im DSL-Geschäft

05.07.2006
Die Wettbewerber der Deutschen Telekom haben im vergangenen Jahr ihre Marktposition im Breitbandgeschäft deutlich ausgebaut.

Nach einem bislang unveröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission, der dpa-AFX vorliegt, sank der Anteil der Telekom am Gesamtmarkt binnen eines Jahres bis Januar 2006 von 80,4 Prozent auf 60,1 Prozent. Der Rückgang war damit deutlich höher als bei den Ex-Monopolisten in den anderen Mitgliedsländern.

Mit 3,65 Millionen neuen schnellen Internetzugängen war Deutschland nach Großbritannien der am schnellsten wachsende Markt in Europa. Im Januar hatten 10,56 Millionen Menschen in Deutschland einen Breitbandanschluss. Anders als in den Niederlanden und Großbritannien nutzt der weitaus größte Teil der Anbieter die DSL-Technik. Nur drei Prozent gingen etwa über das TV-Kabel ins Internet.

Die Europäische Kommission hatte wiederholt auf einen mangelnden Wettbewerb im deutschen Breitbandgeschäft hingewiesen und eine härtere Regulierung gefordert. Die Telekom sieht diesen Vorwurf durch das EU-Gutachten widerlegt. "Unser Marktanteil ist unter Druck", sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch. Der Wettbewerb in Deutschland sei intakt, was sich an den im EU-Vergleich niedrigen Preisen für DSL-Anschlüsse zeige. Die Deutsche Telekom verliert pro Monat durchschnittlich rund 150 000 Telefonanschlüsse an die Konkurrenz. (dpa/tc)