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EU-Kommission rechnet mit SAP

25.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission hat ihr Rechnungswesen an die Anforderungen der International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) angepasst. Dabei setzt die europäische Behörde Funktionen der SAP-Branchenlösung für den Public Sector ein. So lassen sich damit Finanzströme periodengerecht abgrenzen und der Einsatz von Mitteln effizienter überwachen.

Das Projekt erlaube der Kommission einen besseren Einblick in die eigenen Finanzdaten sowie eine effektivere Kontrolle der Budgets, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der SAP. Ferner ließen sich Bilanzdaten einfacher vergleichen und das Buchführungssystem effizienter nutzen. Es sei gelungen, ein duales System zu implementieren, beschreibt Brian Gray, Leiter der Generaldirektion Haushalt bei der Europäischen Kommission, das Ergebnis. So lasse sich die Hauptbuchhaltung nach dem Prinzip der Periodenabgrenzung abwickeln. Budgets könnten jedoch auf der Grundlage von Einnahmen- und Ausgabenrechnungen gesteuert werden. "Das garantiert uns die Einhaltung der IPSAS-Standards." Die neuen Standards zielen darauf ab, das Finanz-Management öffentlicher Haushalte zu verbessern und Transparenz in der Mittelverwendung zu schaffen.

Das SAP-System ist über ein Java-Frontend an 36 Generaldirektionen der Europäischen Kommission angeschlossen. Die Behörde verwaltet einen Jahreshaushalt von rund 100 Milliarden Euro. Bei der Implementierung wurde der deutsche Softwarekonzern von IBM Business Consulting Services unterstützt. Über das Volumen des Auftrags sowie das versprochene Einsparpotenzial machten die Walldorfer keine Angaben. (ba)