EU-Kommission macht Druck bei Handy-Auslandsgebühren

07.11.2006
Die EU-Kommission findet die Gebühren für Handy- Gespräche im Ausland weiter zu hoch und macht Druck auf die Mobilfunk-Anbieter.

Die zuständige Kommissarin Viviane Reding beklagte am Dienstag in Brüssel, dass trotz Versprechen der Betreiber, die so genannten Roaming-Gebühren zu senken, seit dem Sommer wenig passiert sei. Das belege die jüngste Erhebung der Tarife durch die Kommission.

Die Kommission will gemeinsam mit dem Parlament und den EU-Staaten möglichst bis zu den Sommerferien 2007 Regelungen durchsetzen, um die Roaming-Gebühren zu senken. Sie fallen an, wenn Kunden im Ausland angerufen werden oder von dort aus telefonieren. Die Anbieter berechnen sich weltweit gegenseitig die Kosten für die Nutzung der jeweiligen Netze.

Nach Berechnungen der Kommission kostet Mobilfunk-Unternehmen ein Anruf in einem fremden ausländischen Netz in etwa 0,20 Euro. Den Kunden würden durchschnittlich 1,15 Euro in Rechnung gestellt. "Darunter leiden die Verbraucher, die Unternehmen, und darunter leidet Europa", sagte Reding. Die Kommission befragte fast 25.000 Bürger in den 25 EU-Staaten. Mehr als zwei Drittel von ihnen erwarten, dass die Kommission niedrige Kosten für das Roaming durchsetzt. Vier von fünf der Befragten besitzen ein Mobiltelefon.

Auf der Internetseite der Kommission können Verbraucher sich über die Kosten informieren. Für die deutschen Anbieter E-Plus, O2, T-Mobile und Vodafone wird aufgelistet, wie hoch die Roaming-Gebühren beispielsweise in beliebten Reiseländern der Deutsche wie Italien, Spanien und Griechenland ist. Der Vorschlag der Kommission, die Kosten für Auslandsgespräche zu senken, zielt darauf ab, durch Preisobergrenzen die Gebühren zwischen Gesprächen im In- und Ausland anzugleichen. (dpa/tc)