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EU-Kommission entscheidet nicht so bald in Sachen Microsoft

15.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Kommission entscheidet wohl frühestens im September über das weitere Vorgehen in Sachen Microsoft-Kartellverfahren. Der Markttest der vom Redmonder Konzern vorgeschlagenen Lizenz zum Thema Server-Interoperabilität ist zwar abgeschlossen, doch die Auswertung dauert. Der Grund ist einfach: Im August sind die meisten der Brüsseler Sachverständigen in Urlaub.

Im Rahmen des Markttests hatten Wettbewerber von Microsoft die Möglichkeit erhalten, den "innovativen Charakter der Protokolle" zu prüfen und festzustellen, ob die von Microsoft vorgeschlagenen Lizenzgebühren "vernünftig" sind. Falls Microsoft besteht, wird die Kommission nichts weiter unternehmen. Wird der Vorschlag für unzureichend befunden (dies war schon einmal vorher der Fall), treten die Brüsseler Wettbewerbshüter wieder an den Softwareriesen heran und versuchen, die strittigen Punkte zu klären.

Microsoft hatte sich im Zuge des aktuellen Vorschlags bereit erklärt, einige Informationen zum Thema Server-Interoperabilität ohne Lizenzgebühren preiszugeben. Eine an dem Markttest beteiligte Open-Source-Consulting-Firma hatte dies bereits als "nutzlos" abgekanzelt; die entsprechenden Informationen seien bereits im Netz verfügbar, unvollständig und teilweise sogar inkorrekt. (tc)