EU-Kommission droht mit Regulierung der SMS- und Datenpreise

18.01.2008
Die Europäische Kommission ist trotz des im September 2007 eingeführten EU-Handytarifs nicht mit der Preisentwicklung in den 27 Mitgliedsländern zufrieden. Vor allem hohe SMS- und Datenpreise, aber auch die minutengenaue Abrechnung für Telefonate sind für die zuständige Kommissarin Viviane Reding nicht zufriedenstellend. Bis Ende des Jahres wird ihre Kommission entscheiden, ob weitere Regulierungen eingeführt werden.

Die Roaming-Preise für mobile Datendienste und Kurznachrichten sind noch immer zu hoch, daher wird die EU-Kommission bis Ende des Jahres entscheiden, ob sie regulierend in den Mobilfunkmarkt eingreift. Nach der Veröffentlichung eines aktuellen Berichtes der europäischen Telekomregulierer über die Entwicklung der Roaming-Preise kündigte EU-Kommissarin Viviane Reding eine Überprüfung des Marktes an. Sollten die Netzbetreiber und Provider ihre Preise nicht aus eigener Kraft senken, droht Reding mit einer weiteren Regulierung.

Darüber hinaus kritisiert die EU-Kommission die minutengenaue Taktung von Auslandsgesprächen. Laut Reding werde "einem Kunden für ein 20-Sekunden-Gespräch eine ganze Minute berechnet", der Mobilfunkkunde zahle durch die Abrechnung im Durchschnitt 20 Prozent zu viel. Auch hier plant die Kommission bis Ende des Jahres eine Entscheidung zu treffen.

Seit September 2007 gilt in den 27 Staaten der Europäischen Union der EU-Tarif für Auslandstelefonate. Demnach dürfen die Mobilfunkanbieter für abgehende Telefonate maximal 58,31 Cent und für angenommene Gespräche höchstens 28,56 Cent je Minute von ihren Kunden verlangen. In einer zweiten Stufe werden die Minutenpreise bereits im August dieses Jahres auf 54,74 und 26,18 Cent sinken.

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