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EU-Kommissarin wirbt für Verbilligung von Handy-Telefonaten

09.02.2006
EU-Medienkommissarin Viviane Reding wirbt für ihren Plan zur Verbilligung von Handy-Telefonaten im Ausland.

Am Mittwochabend sprach sie vor Wettbewerbsaufsehern der Mitgliedstaaten in Paris. Die Kommission wolle keine festen Preise vorschreiben, betonte Reding nach Angaben ihrer Behörde.

Die Nutzung ausländischer Mobilfunknetze ("Roaming") im Urlaub oder bei der Geschäftsreise solle nicht teurer sein als die Nutzung eines anderen Netzes im Heimatland. Ein Bürger Maltas sei in Lettland für ein dort geführtes Vier-Minuten-Gespräch auf dem Mobiltelefon mit 13,08 Euro belastet worden. "Hier haben wir einen klaren Hinweis, dass der Markt nicht funktioniert", sagte Reding.

Wie schon Anfang der Woche in Brüssel mitgeteilt, reagierten Mobilfunk-Anbieter bisher nicht auf Kritik der EU-Kommission. Die Behörde bereitet deshalb eine gesetzliche Regelung vor. Da die Mitgliedstaaten im EU-Ministerrat und das Europaparlament zustimmen müssen, dürfte das neue Gesetz nicht vor 1. Januar 2008 in Kraft treten.

Roaming-Gebühren berechnen Mobilfunkanbieter untereinander für grenzüberschreitende Anrufe. Ein Anbieter in Deutschland muss beispielsweise an seinen Partner in Griechenland Gebühren für die Nutzung dessen Netzes bezahlen. Diese werden dann auf die Kunden teilweise umgelegt. (dpa/tc)