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EU gibt HP und Compaq grünes Licht

01.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Union hat gegen den geplanten Merger von Hewlett-Packard und Compaq nichts einzuwenden. Ihre Exekutive, die Europäische Kommission, ließ gestern zum Abschluss ihrer Voruntersuchung verlauten, ein mögliches resultierenden Gemeinschaftsunternehmen "werde nicht zur Stärkung einer dominierenden Position" führen; man habe sich daher "entschlossen, nicht gegen die Konzentration zu stimmen".

Geprüft wurden nach Angaben der Kommission unter anderem mögliche Auswirkungen des Mergers auf den PC-, Server-, Handheld- und Storage-Markt. Auch HPs Beteiligung an der Entwicklung der IA-64-Chiparchitektur sowie neue Möglichkeiten des Bundlings von Druckern und PCs seien untersucht worden. Dabei habe man auch mit der US-Behörde Federal Trade Commission zusammengearbeitet. Die Freigabe der Kommission bedeutet nun keineswegs, dass auch die US-amerikanischen Kartellbehörden ihre Zustimmung geben. Ein Veto aus Brüssel durfte aber immerhin als wahrscheinlicher gelten als eines der amerikanischen Pendants.

HP-Chefin Carleton "Carly" Fiorina, die den Deal maßgeblich mit eingefädelt hatte, äußerte sich verständlicherweise erfreut. Sie erklärte, das Plazet aus Brüssel sei ein "ermutigender Schritt beim andauernden Prozess, die Regulierungsbehörden weltweit davon zu überzeugen, dass dieser Deal den Wettbewerb in den IT-Märkten fördern wird".

Übrigens: Sogar Walter Hewlett, Gründersohn und einer der erklärtesten Gegner der Fusion (Computerwoche online berichtete), begrüßte die Entscheidung der Kommission - allerdings hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass sie den Weg für eine Aktionärsabstimmung frei macht, die vermutlich für den kommenden März ansteht. Dass keiner der Wettbewerber sich bei der EU gemeldet habe, erstaunt ihn weniger: "Das wundert uns nicht", schrieb er in einer Stellungnahme. "Wir gehen davon aus, dass Sun, Dell und IBM nur erfreut sein können angesichts der Aussicht auf einen Merger, der zwei ihrer Rivalen in hohem Maße ablenkt und schädigt." (tc)