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EU fördert 5-Gighertz-WLANs

15.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die EU-Kommission hat ihre 25 Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, bis zum 1. November diesen Jahres zwei Frequenzbänder im 5-Gigahertz-Bereich für die WLAN-Nutzung zu öffnen. Dies könnte die Verbreitung von 54-Mbit/s schnellen Funknetzen gemäß IEEE-Standard 802.11a fördern. Bislang führte diese WLAN-Spielart in den meisten europäischen Staaten ein Schattendasein, da nur in wenigen Ländern wie etwa Deutschland durch die RegTP Funk-LANs im 5-Gigahertz-Bereich erlaubt waren.

Die Entscheidung ist vor allem für professionelle Anwender von Bedeutung. Mit dem Siegeszug der im 2,4-Gigahertz-Band funkenden 802.11-b/g-WLANs kommt es in diesem Bereich immer häufiger zu Störungen, weil sich die Netze gegenseitig beeinflussen. In vielen Fällen ist deshalb auch die maximale Datenrate von 11 beziehungsweise 54 Mbit/s kaum mehr nutzbar.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma eröffnen Funknetze gemä ß 802.11a, die im 5-Gigahertz-Band funken. Sie haben aufgrund der höheren Frequenz grundsätzlich eine geringere Reichweite, womit die Gefahr von Wechselwirkungen mit anderen Funkzellen sinkt. Ferner ist dieses Frequenzband nicht für eine Vielzahl von Nutzern freigegeben wie der 2,4-Gigahertz-Bereich, in dem sich auch andere Anwendungen wie Dect-Telefone, Bluetooth und ZigBee tummeln. Allerdings wird der 5-Gighertz-Bereich in manchen Ländern vom Militär, Rettungswesen oder der Flugsicherung genutzt. Deshalb verpflichtete die EU mit der Freigabe der zwei Frequenzbänder (5159 - 5350 Megahertz, 5470 - 5725 Megahertz) für WLANs die Mitgliedsstaaten darauf, dafür zu sorgen, dass Störungen der anderen Nutzer ausgeschlossen sind. (hi)