Gastkommentar

etzt selbst ausbilden

12.03.1999
Rolf-Dieter Härter Geschäftsfüher der Inteco GmbH, Filderstadt

Die Personalsuche ist in der Branche nach wie vor Thema Nummer eins oder konkurriert mit dem Jahr-2000-Bug oder der Euro- Einführung zumindest darum. Denn der Personalmarkt ist leergefegt, ganze Studienjahrgänge Informatik sind bereits aufgekauft oder vermittelt. Mitarbeiter werden in barer Münze belohnt, wenn sie erfolgreich Fachkräfte anwerben.

Wer eigene gute Leute hat, muß sich vor Headhuntern schützen. Wer dagegen Mitarbeiter sucht, begibt sich in der Regel auf einen teuren Jahrmarkt: Personalberater werden eingeschaltet, Unmengen für Anzeigen ausgegeben. Zwar finden sich Interessenten, doch liegen deren Gehaltsvorstellungen häufig jenseits von gut und böse. Ein Haus mit 40 Mitarbeitern beispielsweise kann einem Berufsanfänger nun mal keine 150000 Mark zahlen. Außerden müßten viele der Neueingestellten noch Schulungen besuchen, bevor sie überhaupt produktiv arbeiten könnten. Auch sind sie mit dem Begriff Kunde häufig nur theoretisch vertraut. Was also tun, wenn das Unternehmen dennoch wachsen soll?

Selbst ausbilden! Gute Erfahrungen sind mit Lehrlingen des neuen Lehrberufs "IuK-Fachinformatiker" zu machen oder auch mit dem "Kaufmann für den technischen Vertrieb". Etabliert man erst einmal eine Ausbildungstradition, so ist in der Regel sichergestellt, daß der Betrieb sich weiterentwickeln kann und die jungen Leute genau das lernen, was sie brauchen. Auch lohnt es sich durchaus, in Berufs- und Quereinsteiger zu investieren. Meist sind sie sehr motiviert und lernen schnell. Das Geld, was sonst für Personalberatungsfirmen und Anzeigen berappt werden muß, ist auf diese Weise sinnvoller ausgegeben. Der Erfolg spricht für sich.