Netzwerkinfrastruktur 2.0

Ethernet-Architektur - Mit neuen Technologien fit fürs Datacenter

20.12.2012
Von 
IT-Journalist aus München

Mit intelligenten Switches Storage ins Netzwerk einbinden

Tief greifende Änderungen werden von Branchen-Insidern auch im Bereich Storage-Anbindung erwartet. Gerade der Trend hin zu einer komplett IP-basierten Rechenzentrumsinfrastruktur macht es erforderlich, hier mit gänzlich neuer Technologie zu operieren. Damit werden Komponenten wie Router und Switches zunehmend zum kritischen Faktor, der sich entscheidend auf die Gesamt-Performance auswirkt. Technologien wie Data Center Bridging (DCB) sollen in Zukunft ein Ethernet ohne Paketverluste bieten. Fiber Channel over Ethernet wird insbesondere für die Migration bestehender Installationen eine gewichtige Rolle bei der Anbindung von SANs über die Pakettechnologie spielen. Aus diesem Grund versuchen einige Netzwerkanbieter, diese Technologie durch Erweiterungen in das Ethernet-Zeitalter zu transferieren - ein Vorhaben, dem einige Netzwerkexperten ausgesprochen kritisch gegenüberstehen.

Manche Unternehmen setzen stattdessen auf das iSCSI-Verfahren, das die Nutzung des SCSI-Protokolls über TCP ermöglicht. Eine geringe Verzögerung und eine verlustfreie Übertragung sind dabei die Hauptkriterien, die von entscheidender Bedeutung für einen erfolgreichen Einsatz sind. Um diese Ziele zu erreichen, sind intelligente Switches nötig, die über Flow-Control-Funktionen den Datenstrom glätten und dafür sorgen, dass Paketverluste vermieden werden.

Im Prinzip passt das System dabei die Speichertiefe des Puffers permanent an das Datenvolumen und damit an die aktuelle Netzwerkauslastung an. Schließlich zählt es nach wie vor zu den größten Mythen, dass ein großer Puffer allein das Mittel der Wahl gegen Netzwerkprobleme ist. Ganz im Gegenteil: Paketverluste, hohe Latenzen und ein beträchtlicher Jitter (unterschiedliche Laufzeiten der Pakete) lassen sich ohne eine intelligente Steuerung nicht vermeiden. Zugleich müssen die Verzögerungszeiten zwischen Speicher und Applikationen so gering wie möglich gehalten werden. Damit profitieren nicht nur Echtzeit-, sondern auch Webanwendungen enorm von diesen Vorteilen. Dank intelligenter Switches mit Flow-Control werden Laufzeiten auf ein Minimum reduziert, Jitter eliminiert und Datenverluste effizient verhindert. Gleichzeitig kommt einer der größten Vorteile des Ansatzes voll zum Tragen: die einfache Integration in eine ohnehin weitgehend auf IP-Technologie basierende Welt.