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Cramer-Shoup soll E-Commerce zum Durchbruch verhelfen

ETH und IBM stellen neue Verschlüsselungstechnik vor

25.08.1998
Von md 
Cramer-Shoup soll E-Commerce zum Durchbruch verhelfen

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Entwickler des Swiss Federal Institute of Technology (ETH) und der IBM Research haben gestern auf der Konferenz Crypto '98 in Santa Barbara, Kalifornien, eine neue Kryptografiesoftware für Transaktionen im Internet vorgestellt. Sie ist nach ihren Angaben praktisch nicht zu knacken. Das „Cramer-Shoup Cryptosystem", benannt nach den Erfindern Victor Shoup von IBM und Ronald Cramer vom ETH, bietet Schutz vor sogenannten aktiven Attacken. Diese sind sehr aufwendig - Hacker müssen dabei bis zu einer Million Nachrichten an eine verschlüsselte Kommunikation senden, um sie aufzubrechen. Dennoch wurde so im letzten Jahr die marktübliche Verschlüsselungssoftware „Secure Sockets Layer" (SSL) der RSA Data Security Inc. durch Programmierer der Bell Labs Technologies Inc. geknackt. Seitdem wird nach einer neuen Lösung geforscht.

Herkömmliche Kryptografiessoftware setzt komplizierte Algorithmen ein, um Nachrichten unkenntlich zu machen. Durch gezielte Hacker-Anfragen an den Server kann diese Hürde aber genommen werden. Die neue Technik arbeitet mit zusätzlichen Rechenaufgaben, um den Server nicht bloßzustellen.

IBM will Cramer-Shoup zusammen mit ihrer Zertifizierungssoftware „Vault Registry" ausliefern, aber auch ins Internet stellen. Dadurch sollen unsichere Transaktionen bei E-Commerce ausgeschlossen werden.