Vivendi

Etappensieg im Streit mit Deutscher Telekom

29.09.2009
Im jahrelangen Streit mit der Telekom um den polnischen Mobilfunker PTC hat der Mischkonzern Vivendi einen Etappensieg erzielt.

Ein Warschauer Berufungsgericht habe ein Urteil des internationalen Schiedsgerichtshof in Wien aus dem Jahr 2004 nicht anerkannt, teilte Vivendi am Montag in Paris mit. Der französische Mischkonzern kämpft seit Jahren mit der Telekom vor verschiedenen Gerichten auf der ganzen Welt um die Eigentumsrechte an Polska Telefonia Cyfrowa (PTC). Die Telekom hatte mit Hilfe einer Kaufoption vor drei Jahren ihren Anteil an PTC ausgebaut. Der französische Mischkonzern Vivendi zweifelt die Gültigkeit dieser Kaufoption an und pocht darauf, über ihre Beteiligung Elektrim Telekomunikacja (Telco) immer noch PTC-Anteile zu halten. Die Telekom hingegen beruft sich auf den Spruch des Wiener Schiedsgerichts aus dem Jahr 2004, nachdem Vivendi nie Anteile an PTC besessen habe.

Nach Einschätzung eines Telekom-Sprechers ändert der jüngste Richterspruch in Polen materiell erst einmal nichts. Die Bonner konsolidierten nach wie vor 97 Prozent an PTC in ihrer Bilanz. "Wir werden den Richterspruch aber juristisch anfechten und in die nächste Instanz gehen." Der Wiener Schiedsspruch hatte in Polen bereits schon einmal alle Instanzen durchlaufen, das Verfahren hatte wegen eines Formfehlers aber noch einmal von vorne gestartet werden müssen. "Wir wollen erreichen, dass der Schiedsspruch auch in Polen anerkannt wird", sagte der Telekom-Sprecher. Der polnische Mobilfunker ist ein wichtiger Baustein in der Osteuropa-Strategie der Telekom. (dpa/ajf)