Japanisches Forschungsinstitut erlebt Pleite mit US-Computer:

ETA Systems blamiert Superrechner-Zunft

09.06.1989

TOKIO (IDG) - Einen echten "Mega-Flop" mußte das Tokio Institute of Technology mit seinem fast 22 Millionen US-Dollar teuren Supercomputer der Marke ETA Systems erleben. Der Rechner läuft mit gerade eben einem Achtel seiner propagierten Leistung.

Anstatt einen Durchsatz von 1,9 Gigaflops, wie vom Hersteller versprochen, liefert die Maschine, eine ETA 10E, nur 238 Megaflops. Der Lieferant ETA Systems hatte es versäumt, dem Anwender das Betriebssystem auszuliefern, das die Arbeit der acht Zentraleinheiten des Superrechners miteinander koordiniert. Stattdessen erhielt das staatliche Forschungsinstitut eine fehlerhafte Systemsoftware mit Neigung zu Abstürzen. Eine Nachbesserung ist unwahrscheinlich der Hersteller ist mittlerweile pleite.

Peinlich ist die Panne nicht nur für CDC und den Anwender, sondern auch für die japanische Regierung. .Diese hatte das renommierte Institut zum Kauf eines Rechners aus amerikanischer Produktion gedrängt, um so seine immer wieder verbal bekundete Politik der Marktöffnung unter Beweis zu stellen.