Bereits zum siebten Mal lobt der Multimilliardär, Vorstandschef von Berkshire Hathaway Inc., vor allem aber Investmentguru Warren Buffett ein Diner mit sich selbst aus. Sieben Personen dürfen mit dem auch größten Wohltäter der Vereinigten Staaten von Amerika speisen - vorausgesetzt, ihre Portokasse trägt das mit.

Dieses Privileg muss sich der Interessierte bei Ebay ersteigern. Dafür, dass dem Finanzmagnaten nicht die Herren Krethi und Plethi an den Tisch kommen, sorgt ein gut funktionierendes Darwinsches Auswahlverfahren. Im vergangenen Jahr lag das Angebot, das letztlich den Zuschlag erhielt, bei 351 100 Dollar. Dieses Jahr ist ein Interessent bereit, auf diese Summe noch 104 000 Dollar draufzulegen - und die Versteigerung ist noch in vollem Gange.

Nun könnte man sich natürlich fragen, ob der Einsatz den Ertrag aus solch einem exklusiven Entre nous der Reichen rechtfertigt. Kann und will der Investment-Gott beim High-Society-Souper tatsächlich so viele Informationen fließen lassen, dass seine Jünger beim Abendmahl die entscheidenden Tipps bekommen?

Egal. Abgesehen davon, dass wir uns gerade selbst bei einem Neidargument ertappen, kann es uns durchaus nicht gleich sein, wie viel manchen Gutsituierten ein Essen mit Buffett wert ist: Immerhin geht der Erlös aus der Versteigerung an die Glide Foundation, eine Wohltätigkeitsorganisation für New Yorker Obdachlose. Essen für Arme gewinnt da eine ganz neue Bedeutung. Und so lange Krethi und Plethi nicht mit am Tisch sitzen, ist das auch völlig in Ordnung.