Neue Versionen von MVS, VM und VSE

Escon Multiple Image Facility soll ES/9000 attraktiver machen

26.06.1992

MÜNCHEN (CW) - Mit der Ankündigung einer "Escon Multiple Image Facility" (Emif) dokumentiert die IBM, daß sie sich daran gemacht hat, die Möglichkeiten der mit den ES/9000-Rechnern vorgestellten "Enterprise Systems Connection" (Escon) auszuschöpfen. Innerhalb der kommenden neun Monate werden außerdem neue Versionen der Betriebssysteme MVS/ESA, VM/ESA und VSE/ESA auf den Markt kommen.

Als Mother Blue im September 1990 ihre jüngste Hardwarefamilie und die für Glasfaser ausgelegte Kanalarchitektur präsentierte, war sie noch weit entfernt davon, die den neuen Systemen innewohnenden Optionen geltend machen zu können. Entsprechend zurückhaltend reagierten damals die Kunden.

Nach Ansicht des Marktbeobachtungsunternehmens International Data Corp. (IDC) dürfte die jetzt erfolgte Emif-Ankündigung jedoch potentiellen ES/9000-Anwendern die Entscheidung für die neue Mainframe-Technologie der IBM erleichtern.

Emif ist eine Kombination von Hardware und Mikrocode, die es möglich machen soll, daß mehrere logische PR/SM-Partitions sich einen Escon-Kanal teilen, wodurch die Anzahl der benutzen Kanalausgänge reduziert würde. Die neue Technik soll spätestens Anfang des kommenden Jahres zur Verfügung stehen - allerdings nur auf den ES/9021-Maschinen.

Voraussichtlich im März 1993 wird Version 4.3 des Betriebssystem-Flaggsschiffs MVS/ESA zu haben sein. Das für Dezember des laufenden Jahres in Aussicht gestellte VM/ESA 1.2 wartet unter anderem mit neuen Management-Funktionen auf.

VSE/ESA 1.3 soll nicht nur gleichzeitig mit der neuen MVS/ESA-Version auf den Markt kommen, sondern auch eine Reihe von Funktionen bieten, die den Rückstand des IBM-Aschenbrödels gegenüber der stolzen Schwester MVS verkürzen.