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ESA zeigt Waldbrände via Satellit im Internet

28.08.2007
Von pte pte
Selbst kleinste Brandherde werden von Temperatursensoren aus dem Himmel erfasst.

"Mithilfe der Satellitenbilder konnten wir den Ausbruch der Brände vor einigen Tagen genau lokalisieren. In der Zwischenzeit ist die Qualmwolke bis in die Sahara getrieben worden", so Frank-Jürgen Diekmann, Spacecraft Operations Manager und Leiter des Envisat Kontrollteams, im pressetext-Interview. Das aufgezeichnete Bildmaterial des weltgrößten Erdbeobachtungssatelliten Envisat stellt die ESA allen Interessierten auf einer eigenen Webseite zur Verfügung. Die innerhalb von zwei Stunden nach der Übermittlung an die ESA-Auswertungsstation eingestellten Bilder sind ohne Registrierung kostenlos zugänglich. Allerdings darf man nicht "Google Earth in Live" erwarten.

Die aufgezeichneten Daten, die neben dem visuellen Material eine Vielzahl an unterschiedlichen Messreihen umfassen, liefern wertvolle Rückschlüsse auf die mittel- und langfristige Entwicklung derartiger Naturkatastrophen. "Die längerfristige Beobachtung zeigt, in welchem Gesamtausmaß die einzelnen Gebiete betroffen sind und wie sich das Auftreten von äußeren Einflüssen wie Wind auf die Verbreitung der Feuer ausgewirkt hat. Ähnliche Rückschlüsse können wir auch bei Hurrikans oder Flutkatastrophen ziehen", so Diekmann. Eine Reihe von Kooperationen unter anderem mit der NASA und anderen europäischen Wetterforschungsstationen gewährleisten, dass das gesammelte Datenmaterial den verschiedenen Forschungsstationen und Universitäten unbürokratisch zugänglich gemacht werden kann.

Neben dem weltweiten ESA-Feueratlas WFA, der eine Monatsübersicht über die aufgetretenen Brandherde liefert, zeichnet die ESA auch für ein globales Monitoring-Projekt verantwortlich, das im Auftrag der Europäischen Kommission für das Risikomanagement von Brand- und Flutkatastrophen vorgesehen ist. Die unter der Bezeichnung Risk-EOS ins Leben gerufene Initiative ist im GMES-Programm (Global Monitoring for Environment and Security) untergebracht, das sich als unabhängige europäische Monitoring-Instanz profilieren will. (pte)