Smartphones für Business und Privates

Es muss nicht immer ein iPhone sein

20.07.2011
Von  , Jakob Ginzburg und


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Samsung Galaxy SII: Der Smartphone-Bolide

Obwohl sich das "Galaxy S" noch starker Nachfrage erfreut, droht Hersteller Samsung bereits, mit dessen Nachfolger alle Rekorde zu brechen. Allein in den ersten 60 Tagen haben die Südkoreaner über drei Millionen Geräte verkauft. Dabei wirkt das "Galaxy SII" auf den ersten Blick gar nicht so ansprechend: Zum einen hinterlässt das mit einer Diagonalen von 4,3 Zoll (10,9 Zentimeter) schon recht große Display einen extrem wuchtigen Eindruck. Zum anderen kann auch die geriffelte Rückseite nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Gehäuse aus billigem Plastik besteht.

Dünn und leicht

Bei genauerer Betrachtung fällt das Urteil schon besser aus. Das Galaxy SII ist nämlich nur 8,9 Millimeter dick und wiegt lediglich 116 Gramm - deutlich weniger, als man erwartet hätte.

Bei der Ausstattung des 650 Euro teuren Geräts hat Samsung nicht geknausert. Das Galaxy SII wird von einem Dualcore-Prozessor mit 1,2 Gigahertz Taktung angetrieben, den 1 Gigabyte Arbeitsspeicher und ein Grafikbeschleuniger unterstützen - Resultat ist das derzeit vermutlich schnellste Smartphone auf dem Markt. Nicht weniger schnell ist man im mobilen Internet unterwegs: Das Galaxy SII unterstützt - zumindest theoretisch - HSDPA mit bis zu 21 Mbit/s. Zur weiteren Ausstattung zählen zwei Kameras mit zwei beziehungsweise acht Megapixel Auflösung. Die Frontkamera bietet LED-Blitzlicht und ermöglicht Videos im Full-HD-Format (1080p). Da das Galaxy SII den Mobile-HD-Standard unterstützt, können die Filme anschließend über ein besonderes Kabel auf einem HDMI-fähigen Fernseher gezeigt werden.

WLAN (802.11n), GPS, Bluetooth 3.0 und 16 GB Speicher (per MicroSD-Karte erweiterbar) runden das Bild ab. Neben Wifi Direct unterstützt das Gerät Bluetooth 3.0, USB 2.0 OTG (Micro USB) sowie DNLA. Außerdem ermöglicht das Galaxy SII über den MicroUSB-Anschluss die Übertragung von HD-Inhalten an einen HDMI-fähigen Fernseher. Bemängeln könnte man lediglich, dass das Super-AMOLED-Plus-Display mit 480 mal 800 Pixeln etwas niedrig auflöst - hier wäre auch qHD-Auflösung drin gewesen.

Leistungsfähiger Akku

Wer fürchtet, dass dem Gerät ob der vielen Technik schnell die Puste ausgeht, kann eines Besseren belehrt werden. Samsung hat das Smartphone mit einem üppigen 1650-mAh-Akku ausgestattet, der selbst bei intensiver Nutzung eine Laufzeit von deutlich über einem Tag verspricht - und nach einem nun verfügbaren Firmware-Update auch halten soll.

Als Software nutzt das Galaxy SII die aktuelle Android-Version 2.3 (Gingerbread) mit Touchwiz 4.0. Die Samsung-Oberfläche bietet neben Live-Wallpaper und 3D-Animationen auch vier Hubs (Music Hub, Game Hub, Readers Hub und Social Hub), in denen themenbezogene Anwendungen gebündelt werden. Neu ist auch die Samsung-Software "Kies Air", die eine Synchronisation von Smartphone-Daten mit einem Rechner über die Luftschnittstelle (WLAN) ermöglicht.

Neben den Multimedia- hat Samsung auch an die Enterprise-Nutzer gedacht: So ist auf dem Galaxy SII nicht nur die Bürosoftwaresuite "Polaris Office" vorinstalliert. Die Koreaner haben unter anderem auch Kooperationen mit Sybase und Cisco geschlossen, um von Android noch nicht gebotene Business- und Sicherheits-Features bereitzustellen. Dazu zählt die Verschlüsselung der gespeicherten Daten oder die Unterstützung von Cisco-VPNs durch einen eigenen AnyConnect-Client.

Fazit:

+ Neueste Technik;

+ lange Batterielaufzeit;

+ Business-Funktionen.

- Hoher Preis;

- billige Plastikoptik.