IBM stellt "zEnterprise 114" vor

Es ist ein kleiner Großrechner

12.07.2011
Mit dem zEnterprise 114 gibt es einen neuen Mainframe für den Mittelstand. IBM findet ihn besonders flexibel.
Der "zEnterprise 114" mit bis zu zehn Prozessoren ist für kleine und mittelständische Kunden vorgesehen. In der kleinsten Konfiguration kostet der Großrechner unter 100.000 Euro.
Der "zEnterprise 114" mit bis zu zehn Prozessoren ist für kleine und mittelständische Kunden vorgesehen. In der kleinsten Konfiguration kostet der Großrechner unter 100.000 Euro.
Foto: IBM

Nachdem IBM im vergangenen Jahr mit dem "zEnterprise 196" einen neuen Großrechner für hohe Ansprüche auf den Markt gebracht hat, folgt nun das Pendant für mittelständische Kunden. Der zEnterprise 114 ist nach Angaben des Herstellers etwa zehn bis 15 Prozent günstiger als das Vorgängermodell "z10 BC", soll aber bis zu 25 Prozent mehr Leistung bringen. Dazu integriert die neue Maschine 14 Prozessoren (sie geben dem Server auch seinen Namen). Zehn von ihnen sind vom Anwender nutzbar. Zwei CPUs stehen für I/O-Aufgaben zur Verfügung, zwei weitere Prozessoren dienen als Ersatz. Die Prozessoren sind mit 3,8 GHz deutlich niedriger getaktet als die in der großen 196-Ausführung, dafür begnügt sich der neue Großrechner mit Luftkühlung.

Überarbeitet wurden die internen Schnittstellen, etwa für die Datenzugriffe (Ficon Express8S), den Netzzugang (maximal 10 Gigabit Ethernet) und das Clustering (Host Channel Adapter Version 3). Außerdem integriert der Bolide mit dem "PCI I/O Drawer" ein verbessertes Subsystem für die Ein- und Ausgabe. Bisherige I/O-Module lassen sich weiterverwenden, IBM möchte die Mainframe-Kunden jedoch langsam an die neue Technik heran führen. Sämtliche Leistungssteigerungen gehen laut IBM nicht zu Lasten des Energieverbrauchs, sie liege nicht über den Wert des Vorgängermodells z10 BC.

Der Großrechner zeichnet sich durch Flexibilität aus, wirbt der Hersteller, und verweist darauf, dass der Rechner in zwei Varianten vertrieben wird. "M05" enthält fünf Prozessoren, "M10" wird mit den erwähnten zehn Kernen ausgeliefert. Die kleine Variante ist aufrüstbar, indem ein zweites Prozessormodul eingeschoben wird. Das geht jedoch nicht im laufenden Betrieb. In der kleinsten Ausbaustufe mit abgespeckten I/O- und Speicherressourcen kostet der zEnterprise 114 weniger als 100.000 Euro. Das Leistungsspektrum erstreckt sich je nach Konfiguration von 26 bis 3100 MIPS.

Überarbeitet wurde auch die Einbindung verteilter Systeme. So lassen sich ab sofort ausgewählte System-x-Server mit Linux-Workloads als Teil des zEnterprise-Systems integrieren und verwalten. Diese Möglichkeit soll künftig auch auf System-x-Server mit Windows erweitert werden, so dass eine einheitliche Verwaltung der verschiedenen Server-Plattformen möglich ist. Basis dafür ist das Verwaltungs-Tool "zEnterprise Unified Resource Manager" sowie die "zEnterprise BladeCenter Extension" (zBX). Bis zu 112 Blades können als Teil der zBX integriert und verwaltet werden. Dabei können im selben BladeCenter-Gehäuse unterschiedliche Blade-Typen und Optimizer kombiniert werden. (jha)