Intel IDF

"Es gilt nach wie vor das Mooresche Gesetz"

23.09.2009
Von pte pte
Intel hat auf seiner Veranstaltung IDF ein klares Bekenntnis zum Mooreschen Gesetz abgegeben. Die Miniaturisierung geht also vorerst weiter.

Intel hat Dienstag auf dem Intel Developer Forum (IDF) nicht nur den "Westmere"-Prozessor vorgestellt, der mit Strukturgrößen von 32 Nanometern (nm) gefertigt wird und bereits ab dem vierten Quartal 2009 für den Verkauf produziert werden soll. Erstmals wurden auch Speicher-Testchips gezeigt, die bereits mit 22-nm-Fertigungstechnologie hergestellt wurden. "Bei Intel gilt nach wie vor das Mooresche Gesetz", meinte daher Intels Präsident und CEO Paul Otellini im Rahmen des IDF. Aus Expertensicht war freilich klar, dass Intel Strukturgrößen von 22 nm erreichen würde - interessanter ist die Frage, ob der Chiphersteller auch längerfristig das Mooresche Gesetz fortschreiben kann.

Nach dem Mooreschen Gesetz verdoppelt sich die Zahl der Transistoren auf einer bestimmten Fläche alle 18 bis 24 Monate. Die 22-nm-Technologie ist dabei ein Schritt auf einem Weg, dessen Ende für Skeptiker absehbar ist. Das Marktforschungsunternehmen iSuppli etwa meinte im Juni dieses Jahres, dass bei Strukturgrößen von unter 20 Nanometern ein Punkt erreicht wird, wo die Fertigung für eine Massenproduktion zu teuer wird. Bei Intel dagegen ist man optimistischer. "Wir sprechen in der Regel erst dann über neue Produktionsverfahren, wenn wir etwa anderthalb Jahre vor der Produkteinführung stehen", so Intel-Pressesprecher Martin Strobel im Gespräch mit pressetext.

Man sei zuversichtlich, das Moorsche Gesetz selbst mit Silizium-Technologie noch einige Jahre fortschreiben zu können. Außerdem werde in Intels Laboren an Ansätzen wie der Verwendung anderer Elemente wie Hafnium oder neuen Aufbauformen geforscht. "Ein großes Thema sind auch Kohlenstoff-Nanoröhren", sagt Strobel. Eben diese stehen auch im akademischen Bereich als Mikrochip-Material im Forschungs-Rampenlicht, unter anderem aufgrund interessanter Materialeigenschaften

"Das Mooresche Gesetz führt dazu, dass immer mehr Funktionen auf Chips Platz finden", betont Strobel. Das zeigt sich bei Intel auch in der Computer-Gegenwart. Nachdem das Unternehmen erst kürzlich bei den Lynnfield-Chips manche Aufgaben des Chipsets in den Hauptprozessor integriert hat, wird bei Westmere erstmals ein Grafikprozessorkern (GPU) direkt im Hauptprozessor verbaut. "Damit nähern sich die Flexibilität der x86-Architektur und die Parallelität von GPUs an", so der Intel-Sprecher.

Auf den Chip, der kurz vor der Massenfertigung steht, wird kommendes Jahr mit "Sandy Bridge" eine neue Mikroarchitektur im 32-nm-Technologie folgen. Sie integriert GPUs der sechsten Generation in den Prozessor und verspricht auch beschleunigte Gleitkommaberechnungen. Im Rahmen des IDF wurden Video- und 3D-Anwendungen auf einem frühen Sandy-Bridge-basierten System demonstriert, um die Leistungsfähigkeit dieser Architektur zu unterstreichen. (pte)