Gastkommentar

Es fehlt an Geld und Know-how

23.04.1999
Stefan Pölkow Geschäftsführer Deutschland bei Concorde Communications, Hamburg

Siebzig Prozent aller Netzprobleme wären zu vermeiden. Das besagt eine Studie der US-Marktforscher Renaissance Partners. Nur zu oft liege das eigentliche Problem in der Unfähigkeit der IT-Manager, die Aktivitäten des Netzes zu kontrollieren und sinnvolle neue Produkte einzukaufen. 15 bis 20 Prozent sämtlicher WAN-Services in Unternehmen, die jährlich über 100000 Dollar in ihren Netzverkehr investieren, seien überflüssig.

Netzprobleme einfach mit "mehr Bandbreite" zu lösen, ohne aktuelle Netzdaten als Grundlage zu nutzen, ist Renaissance zufolge ein oft nicht ausreichendes, aber, wenn es doch genügt, immerhin einfaches Verfahren. Doch schon daran hapert es. 93 Prozent von 400 befragten Netzwerk-Managern verfügen, wie sie sagen, über kein Budget, mit dem sie die für einen effektiven Netzbetrieb notwendige Bandbreite finanzieren könnten. Die meisten Netzexperten befinden sich also in einem Dilemma zwischen begrenztem Budget und ständig steigenden Ansprüchen an das Netz. Wegen zahlloser Störfälle stehen sie im Kreuzfeuer der Beschwerden von Anwendern, Kollegen und Mitgliedern der Geschäftsleitung.

Was fehlt, ist professionelles Netz-Reporting. Dazu braucht es Tools, die über ausgewählte Netzabschnitte berichten können, die dem IT-Manager über Verfügbarkeit, Latenz und Fehler klare Auskunft geben, die anzeigen, in welchen Bereichen das Netz überschüssige Kapazitäten aufweist und wo es zusätzliche Bandbreite benötigt.

In den USA ist errechnet worden, daß ein Unternehmen, dessen IT durchschnittlich 72 Minuten pro Woche ausfällt, dadurch eine Million Dollar im Jahr verliert. Das kann sich auf die Dauer niemand leisten.