Erstes Produkt einer Softlab PCS - Arbeitsgemeinschaft:Entwicklungshilfe für Mikroprozessoren

30.07.1982

MÜNCHEN (hh) - Ein integriertes Mikroprozessor - Entwicklungssystem stellen die Softlab GmbH aus München und die PCS GmbH, ebenfalls aus München der Öffentlichkeit vor. Beide Unternehmen kooperieren in der Arbeitsgemeinschaft "Camic".

Mit dem neuen System gleichen Namens sollen Mengen- und Zeitprobleme bei der Einführung der Mikroelektronik beziehungsweise Umrüstung von Produkten verringert werden.

Geeignet ist Camic für die Entwicklung von Anwendungen mit 8-, 16- und 32 - Bit -Prozessoren. Die Arbeitsgemeinschaft sieht ihren Markt in der feinmechanischen Industrie dem Maschinen- und Automobilbau sowie der Elektronik- und DV - Industrie. Die Entwicklungskosten für ein mikroprozessorgesteuertes Produkt werden von den Verantwortlichen auf zwei bis drei Millionen Mark geschätzt. Das präsentierte System bietet nach Aussage des Softlab - Chefs Klaus Neugebauer Werkzeuge für die Problemanalyse, die Aufgabendefinition, den Entwurf und die Spezifikation der Mikroprozessorsysteme. Auch Tests und die Integration von Soft- und Hardware sowie die Umsetzung in die Serienproduktion und die Dokumentation werden unterstützt.

Das Entwicklungssystem steht sowohl für die PDP 11 und die VAX - Serie von DEC als auch als eigenständiges Hard- und Softwaresystem zur Verfügung. Camic setzt auf das Betriebssystem Unix der Bell Labotatories auf. Zur Verfügung stehen Werkzeuge zur Softwareentwicklung, wie die höheren Sprachen C und Pascal, Dienste wie Debugger, Auswertung von Assertions und Messung der Testabdeckung.

Speicherausbauten von 256 KB bis vier MB, Massenspeicherkapazitäten von 20 bis 200 MB und Anschlüsse bis zu 64 Terminals sind nach Aussage der Arbeitsgemeinschaft konfigurierbar.

Als Zielgruppe haben die Münchner Entwicklungsabteilungen in mittleren und großen Unternehmen sowie Dienstleistungsbetriebe im Visier. Sie rechnen damit, daß bis 1985 / 86 rund 600 Installationen realisiert werden können. Der "mittlere" Preis für die Software beläuft sich auf 100 000 Mark.

Die Entwicklungszeit betrug nach Aussage des PCS - Geschäftsführers Eberhard Färber drei Jahre. Die Entwicklungskosten beliefen sich auf rund acht Millionen Mark, von denen allerdings das BMFT gut die Hälfte im Rahmen eines Förderprogrammes übernommen hat.