Amadee realisiert erste automatisierte Anbindung von SAP an Covisint

Erstes Daimler-Crysler-Werk nutzt Portal

11.05.2001
MINDEN (CW) - Lange genug wurde über das Einkaufsportal Covisint geschrieben. Über ein Jahr nach den ersten Ankündigungen ist es jetzt möglich, Bestelldaten direkt zwischen Covisint und einem R/3-Enterprise-Buyers-Professional-System auszutauschen - und zwar im Mercedes-Benz-Werk in der baskischen Hauptstadt Vitoria.

Die weltweit erste Anbindung eines SAP-Systems an die Einkaufsplattform der Autokonzerne Daimler-Chrysler, Ford, General Motors und Renault/Nissan wurde von dem Mindener Softwarehaus Amadee AG im spanischen Werk Vitoria bei Mercedes-Benz España realisiert. Mit Covisint verfolgen die Autokonzerne das Ziel, den größten Internet-Marktplatz der Welt zu schaffen und sich durchgängig mit ihren Zulieferern zu vernetzen.

Extrahierte Daten lassen sich in Prozessabläufe einbindenLaut Norbert Litzkow, Generaldirektor für Einkauf, Controlling und IT des Werkes in Vitoria, konnte das Mindener Softwarehaus innerhalb von neun Tagen das R/3-System an Covisint anbinden und erste Transaktionen mit Iturri Bardusch S.A., einem Lieferanten von Arbeitsschutzausrüstung und Mietkleidung, über den Marktplatz Covisint abwickeln.

Amadee lieferte die Infrastruktur für die Prozessintegration und die Kommunikation zwischen dem Mercedes-Benz-Werk und Covisint. Das Softwarehaus setzte dabei seine Systemsoftware, die "Amadee Process Integration Platform", ein. Sie ermöglicht laut Hersteller nicht nur die Extraktion der Daten aus beliebigen Quellen, sondern auch deren Einbindung in komplexe Prozessabläufe.

Als Grundlage für den Austausch der Daten dient die Extensible Markup Language (XML). Um die SAP-Daten für das Covisint-Portal nutzen zu können, werden diese zunächst extrahiert und in das XML-Format umgewandelt. Die so aufbereiteten Daten lassen sich anschließend über die IBM-Middleware "MQ Series" an Covisint weiterleiten.

Covisint war laut Jörg Hubacher, Vorstandsvorsitzender der Amadee AG, vor allem wegen des Einsatzes von universellen Connectoren für SAP R/3 und MQ Series schnell zu realisieren. Das Team von Mercedes-Benz in Vitoria habe die Softwareschmiede kräftig unterstützt.

Amadee sagt, dass über seine Standardplattform Daten aus allen denkbaren Quellen verarbeitet werden können. Sie ermöglicht nicht nur den einfachen Austausch von Daten, sondern auch die Definition und Steuerung von Geschäftsprozessen.

Mercedes-Benz España beschäftigt rund 3300 Mitarbeiter in Vitoria sowie 800 weitere in Barcelona. Die beiden Werke produzieren pro Jahr zirka 90 000 Mercedes-Benz-Vans der "Vito"- und V-Klasse.