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Erster Test - Apple iOS 8 Beta 4 auf dem iPhone 5

25.07.2014
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Neue iCloud-Features: Fotomediathek und iCloud Drive

Apple erweitert mit iOS 8 die Möglichkeit, alle Fotos und Videos in der iCloud zu speichern - ohne Begrenzung auf die letzten 1000 Stück. Die Funktion lässt sich in den Einstellungen von iOS 8 unter iCloud/Fotos aktivieren. Wird hier der Eintrag iCloud-Fotomediathek aktiviert, so speichert iOS 8 die komplette Bilderbibliothek des iPhones (und anderer Geräte mit gleicher Apple-ID) in der iCloud. Ist die Funktion aktiv, so wird automatisch der bisherige Mein Fotostream (letzten 1000 Bilder in der iCloud) deaktiviert.

Für die Funktion der iCloud-Fotomediathek sind die weiterhin kostenlosen 5 GByte Speicherplatz schnell zu knapp. Bisher lassen sich zusätzlich 10, 20 oder 50 GByte iCloud-Speicherplatz kaufen (Jahresgebühr 16, 20 und 80 Euro). Apple bietet künftig (voraussichtlich zum offiziellen Start von iOS 8) 20 GByte für 12 US-Dollar pro Jahr oder 200 GByte für 48 US-Dollar Jahresgebühr an. Außerdem soll es buchbare Kapazitäten bis maximal 1 TByte geben.

Ab in die Cloud: Über die Funktion iCloud-Fotomediathek (iCloud Photo Library) werden alle Fotos und Videos in der Apple-Wolke abgelegt.
Ab in die Cloud: Über die Funktion iCloud-Fotomediathek (iCloud Photo Library) werden alle Fotos und Videos in der Apple-Wolke abgelegt.

In der iCloud-Fotomediathek gibt es künftig auch über www.icloud.com Zugang zu allen gemachten Fotos und Videos. Alle Aufnahmen werden laut Apple stets in der Original-Auflösung und im Original-Format gespeichert. Über die iCloud-Fotomediathek werden sämtliche Anpassungen der Fotos - beispielsweise durch eine Bildbearbeitung in der Foto-App - gleich automatisch auf allen anderen Geräten eines Nutzers aktualisiert.

Mit der neuen Funktion iCloud Drive bietet erweitert Apple in iOS 8 seinen Cloud-Dienst um eine allgemeine Speicherfunktion a la Dropbox oder OneDrive. Wird die Funktion auf dem iPhone aktiviert, so können Apps ihre Daten direkt in iCloud Drive speichern. Auf diese Daten lässt sich dann auch über Mac OS X 10.10 Yosemite oder Windows mit den Dateimanagern direkt zugreifen. Beispielsweise können unter Yosemite im Finder beliebig neue Ordner in iCloud Drive angelegt und befüllt werden - so wie es Nutzer von Dropbox oder OneDrive gewohnt sind.

Bei der Funktion Mein iPhone suchen gibt es in iOS 8 die zusätzliche Option Letzten Standort senden. Wird ein kritischer Akkuzustand erreicht, so sendet das iPhone automatisch seinen letzten Standort an Apple. Damit sollen gestohlene oder verloren gegangene iPhone sich leichter finden lassen.

Health-App als Gesundheitszentrale

Eine komplett neue App in iOS 8 ist Health. Die App sammelt Gesundheits- und Fitness-Daten aus verschiedenen Quellen und verwaltet sie zentral. Als Quellen können Apps von Drittanbietern genauso dienen wie Sensoren (beispielsweise in einem iPhone 6 oder einer iWatch) oder Zubehör von Drittanbietern.

Health: Die App sammelt alle gesundheitsrelevanten Daten. Die Medical ID soll Ärzten im Notfall Zugriff auf wichtige Daten geben.
Health: Die App sammelt alle gesundheitsrelevanten Daten. Die Medical ID soll Ärzten im Notfall Zugriff auf wichtige Daten geben.

Die App besitzt die vier Reiter Übersicht, Daten, Notfallpass und Quellen. In der Übersicht wird einem graphischen Verlauf Gesundheitsdaten wie Gewicht, verbrannte Kalorien oder Blutdruck dargestellt. Was in der Übersicht angezeigt wird, lässt sich unter Daten in den einzelnen Kategorien konfigurieren. Apple stuft die Gesundheits- und Fitness-Daten unter Daten in die Kategorien Diagnose, Ernährung, Fitness, Ich, Laborergebnisse, Medikation, Schlaf und Vital Zeichen ein. Im Reiter Quellen lassen sich die Freigaben für die Apps und Geräte erteilen, von denen Health die Daten einliest. Sind keine Quellen vorhanden, aus denen die Daten in die einzelnen Kategorien hineinfließen, so kann der Anwender auch selbst Werte eingeben.

Eine wichtige Funktion von Healthbook ist der Punkt Notfallpass. Hier finden sich beispielsweise bei Notfällen wichtige Daten wie Blutgruppe, Medikation, Organspendestatus, Gewicht, Größe, Augenfarbe, Alter und Notfallkontakt. Außerdem lassen sich hier Allergien angeben und sonstige medizinische Hinweise hinterlegen. Der Notfallpass ist vom Sperrbildschirm (Tipp auf Notruf) des iPhones aus zugänglich, damit Ärzte in Notfällen auf die Daten zugreifen können. Über Notfallpass erstellen muss der Anwender zuerst die Notfallkarte ausfüllen.

Health sammelt wie erwähnt Daten von Drittanbietern. Über das von Apple zur Verfügung gestellte HealthKit können Entwickler auch auf die Schnittstelle von Health zugreifen, um eine Integration zu ermöglichen. Dabei bestimmt immer der Nutzer, auf welche Daten zugegriffen werden darf.