Mit der Konjunktur schwankt auch der Personalbedarf

Erster Dämpfer für den IT-Arbeitsmarkt

11.05.2001
MÜNCHEN (am) - Die lauten Klagen über den IT-Fachkräftemangel sind teilweise schon verhallt. Auch wenn die Massenentlassungen von IT- und TK-Herstellern seit Jahresbeginn vor allem ein amerikanisches Phänomen sind, halten sich viele Internet-Startups und hiesige Niederlassungen amerikanischer Unternehmen mit Einstellungen zurzeit auffallend zurück.

Von Einstellungsstopps sprechen die wenigsten. Die Stellenmärkte in Tages- und Fachzeitschriften sind in den letzten Monaten aber deutlich dünner geworden: Laut Berechnung von EMC/Adecco wurden im ersten Quartal nur noch 28820 IT-Jobs ausgeschrieben - acht Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Besonders deutlich ist der Einbruch bei den IT-Beratungs- und Systemhäusern zu spüren, die in den ersten drei Monaten rund 3000 Stellen weniger offerierten.

Selbst der Herstellerverband Bitkom nimmt seine optimistischen Prognosen zurück und geht von einem verlangsamten Beschäftigungswachstum aus. Statt vier Prozent wie im Vorjahr sollen es 2001 nur noch zwei Prozent werden. Allerdings hätten Anwenderunternehmen noch einen großen Einstellungsbedarf. Viele Firmen geben jedoch zu, dass sie sich derzeit vor allem auf die Personalbindung statt auf das Recruiting konzentrieren. Sie sind nicht mehr darauf angewiesen, jeden Bewerber einzustellen. (Ausführlicher Bericht Seite 16).

Abb: Erstmals weniger IT-Jobs

Im ersten Quartal gab es weniger Angebote für Entwickler, System-Manager und Vertriebsmitarbeiter. Internet-Spezialisten werden trotz Dotcom-Flaute gesucht. Quelle: EMC/Adecco