China exportiert weniger

Ersten deutschen Firmen gehen Seltene Erden aus

22.10.2010
Der gedrosselte chinesische Export von Hochtechnologie-Metallen hat laut einem Bericht verstärkt Auswirkungen in Deutschland.

Erste Unternehmen erhielten keine Hochtechnologie-Metalle mehr geliefert, berichtete "Spiegel Online" am Donnerstag. Ursache der Verknappung ist demnach, dass China seine Exporte an Seltenen Erden eingeschränkt hat - das Land produziert 97 Prozent der weltweiten Menge. "Wir stehen am Beginn einer Versorgungskrise", zitierte "Spiegel Online" den Geologen Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe BGR. Es drohten brisante Engpässe, sagte der BGR-Geologe Peter Buchholz.

Laut dem Bericht stellen Geologen zwar neue Metall-Reservoire außerhalb Chinas in Aussicht. Besonders in Grönland und Kanada lägen der BGR zufolge riesige Mengen an Seltenen Erden im Gestein. Die Produktion in Grönland könne jedoch frühestens in fünf Jahren beginnen. Zuvor könnten lediglich kleinere Bergwerke in den USA und in Australien aktiviert werden. Bis mindestens Ende 2011 werde Deutschland bei den Seltenen Erden aber "zu fast 100 Prozent" auf China angewiesen sein, wurde Buchholz zitiert.

Seltene Erden werden für zahlreiche Elektroprodukte benötigt, etwa für Handys, Motoren, Katalysatoren und Windkraftanlagen. Am Mittwoch hatte die Bundesregierung der Industrie Hilfe bei der Sicherung ihrer Rohstoffinteressen zugesagt: So sollen künftig unter anderem Finanzierungen und Direktinvestitionen durch staatliche Garantien abgesichert werden. Das sieht die neue Rohstoffstrategie von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) vor, den das Kabinett billigte. (dpa/ajf)