Erste Video-on-demand-Feldversuche mit der Deutschen Telekom AG Auch SNI will mit Unix-Servern auf der Multimedia-Welle surfen

19.05.1995

MUENCHEN (CW) - Auf dem Multimedia-Trip befindet sich die Siemens- Nixdorf Informationssysteme AG (SNI). Um die offensichtlich nur noch mit neudeutschen Begriffen belegbaren Freizeitbetaetigungen Video on demand, Home-Shopping oder Computer Based Training (CBT) Wirklichkeit werden zu lassen, entwickelte die SNI die "RM Media Server".

Diese Rechner bedienen sich der Technologie der bekannten RISC- Unix-Systeme aus den RM-Familien, also der "RM400"-, "RM600"- sowie "RM1000"-Server. Das bayerisch-westfaelisch situierte Unternehmen hat sie allerdings an die Beduerfnisse fuer multimediale Anwendungen angepasst. So setzt SNI, abgesehen von der Multiprozessor-Technologie, auch Hochleistungsspeichersysteme wie Raid-Platten und Optical Disc Libraries (ODLs) sowie automatische CD-Wechsler ein, um der bei solchen Taetigkeitsfeldern immensen Datenflut Herr zu werden.

Wie das Unternehmen angibt, lassen sich auf einem RM Media Server, dem die SNI etwa die Aufgabe Fernsehen auf Abruf zugedacht hat, bis zu 100 Videofilme speichern. Dabei werden bis zu 80 Videodatenstroeme von jeweils 1,5 Mbit/s parallel ueber ein ATM-Netz uebertragen.

Den Massenspeicherbedarf solcher Anwendungen macht ein kleines Rechenbeispiel deutlich: Ein Fernsehbild setzt sich aus 768 x 576 Bildpunkten zusammen, pro Sekunde werden 25 Bilder uebertragen. Um einen Film von 90 Minuten Laenge zu lagern, benoetigt man deshalb rund 6 GB Speicherplatz.

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, bietet es die RM Media Server zunaechst fuer den hausinternen LAN-Bereich an, gleichzeitig startet SNI aber gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG erste Video-on- demand-Feldversuche.