Erste jährliche IFA ohne spektakuläre Neuerungen

31.08.2006

Veranstalter trotzdem zufrieden

Die Veranstalter zeigen sich dennoch zufrieden. "Die internationalen Aussteller tragen das Konzept der jährlichen IFA mit", betont Rainer Hecker, der Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu). Die Reaktionen aus der Industrie sind hingegen gespalten. Eine jährliche IFA zur jährlichen CeBIT in Hannover sei eine zu hohe Belastung, kritisiert ein ranghoher Manager eines großen Herstellers. "Zu viel, mit den gleichen Produkten, zu hohe Kosten." Dabei sei die IFA an der Beteiligung der Verbraucher gemessen eine "Regionalmesse": "Der Großteil der Laufkundschaft kommt aus der Region Berlin/Brandenburg." Nicht zu unterschätzen sei allerdings ihre Bedeutung als Ordermesse vor allem für kleinere Anbieter.

Ähnliche Kritik kommt zum Beispiel auch von Philips. "Es gibt jedes Jahr die CES in Las Vegas, die CeBIT in Hannover und die IFA in Berlin. Das klingt nach zu viel", sagte der Chef der Sparte Unterhaltungselektronik, Rudy Provoost, der "Financial Times Deutschland".

Der Fernsehhersteller Loewe - dessen Chef der gfu-Aufsichtsratsvorsitzende Hecker ist - steht jedenfalls zur jährlichen IFA. Sie sei eine "Herausforderung für das Budget, aber auch eine große Chance, da die Innovationszyklen in der CE-Branche deutlich kürzer werden". Der Zeitpunkt im Spätsommer sei optimal, weil der weltgrößte Branchentreff direkt vor dem Saisongeschäft als Ordermesse wichtig sei. Die CeBIT in Hannover mache Loewe dagegen seit fünf oder sechs Jahren nicht mehr mit. Der Mobilfunk-Anbieter O2 entschied sich nach langem Überlegen für die IFA. Das Geschäft entwickele sich immer mehr in Richtung Unterhaltung, sagt Deutschlandchef Rudi Gröger. "Und dafür ist die IFA der richtige Standort."