Schüler-PCs, neue Gesetze, Unterstützung für Firmengründer

Erste Ergebnisse der Initiative D21

26.11.1999
BERLIN (gfh) - In ihrem ersten Rechenschaftsbericht bilanziert die Initiative D21 ihre Bemühungen, Deutschland von einer Industrie- in eine Informationsgesellschaft zu verwandeln. Dazu gehört die Ausstattung von Schulen mit PCs.

Erwin Staudt, Deutschland-Chef der IBM und Vorstandsvorsitzender der Initiative D21, enttäuschte all jene Kritiker, die diese konzertierte Aktion mit der Bundesregierung bislang als Papiertiger abtaten. Knapp ein halbes Jahr nach Gründung der Organisation konnten die Industrie, die vier mit Staatssekretären und Industrievertretern gebildeten Arbeitskreise und die Regierung selbst mit konkreten Resultaten aufwarten.

Das Ergebnis mit der größten Signalwirkung ist sicher die Freigabe von Internet-fähigen PCs, die durch ihre Software-Ausstattung auf die Bedürfnisse von Schülern zugeschnitten sind. Das Versprechen, einen Rechner unter 1000 Mark, sprich: für 999 Mark, anzubieten, konnte allerdings nur eingehalten werden, weil Bildschirm und Drucker extra bezahlt werden müssen. Insgesamt kommt der Kunde auf 1648 Mark. Die Vermarktung findet nicht wie ursprünglich vorgesehen über die T-Punkt-Läden der Deutschen Telekom, sondern durch die Computerhandelskette Comtech statt. Der für die Schulen gedachte Schüler-PC ist etwas besser ausgestattet und um 1000 Mark teurer (siehe Kasten: "Die Schüler-PCs"). "Billiger ging es nicht", wehrte sich Staudt gegen die Kritik, daß zu diesen Preisen längst PCs auf dem Markt seien. Symbolträchtig hat der in Berlin anwesende Bundeskanzler die erste von der IBM kostenlos mit den Schüler-PCs ausgestattete Schulklasse per Video-Konferenz eingeweiht. Dabei haben er und Staudt versprochen, bis Ende 2001 alle Schulen ans Netz zu bringen.

Doch die Rolle der Regierung beschränkt sich nicht auf symbolische Gesten. So hat Schröder in Berlin angekündigt, er werde einen Vorschlag der Initiative D21 aufgreifen und einen Beauftragten für Gründerunternehmen in die Regierung aufnehmen, der aus der Wirtschaft kommen und als Ansprechpartner für Newcomer aus dem Multimedia-Bereich dienen soll.

Die Hauptarbeit leisten allerdings die vier Arbeitsgruppen der Initiative D21, in denen Industrie und Bundesregierung konkrete Konzepte erarbeiten. Hier ist zum Beispiel die Vorlage zu einer Grundgesetzänderung entstanden, mit der die digitale Signatur Rechtskraft erhalten soll. Außerdem wurde eine Netzinfrastruktur für die Zusammenarbeit der Bonner und Berliner Bundesbehörden geschaffen. Dazu der Kanzler: "Als wir an die Regierung kamen, fanden wir in Bonn noch Rohrpost vor."

Die Schüler-PCs

Starter-PC: Intel Celeron, 433 Megahertz, 32 MB RAM, 64-GB-Festplatte, 40fach-CD-ROM, 56-K-Modem, kostenloser Internet-Zugang (plus fünf Pfennig pro Gebühreneinheit), Windows 98, Internet Explorer, Lotus-Bürosoftware. Preis: Mit HP-Farbdrucker und Bildschirm 1648 Mark, sonst 999 Mark.

Schüler-PC: Pentium III, 500 Megahertz, 64 MB RAM, 13-GB-Festplatte, 40fach-CD-ROM, 56-K-Modem, kostenloser Internet-Zugang (plus fünf Pfennig pro Gebühreneinheit), Lautsprecher, Headset, Viavoice-Spracherkennung, Windows 98, Lotus Smartsuite, Microsoft Office 2000 Professional, verschiedene Lernsoftware von Langenscheidt und Klett/Cornelsen. Mit HP-Farbdrucker und Bildschirm 2648 Mark, sonst 1999 Mark.