Erste Eindruecke von Quicken 4.0 Intuit hat Konfigurationen fuer das Home-Banking automatisiert

06.10.1995

Von Michael Matzer*

In Version 4.0 der Finanzplanungs-Software "Quicken fuer Windows" hat Intuit vor allem das Electronic-Banking-Modul samt Btx-Zugang voellig neu gestaltet. Weitere Verbesserungen sind ein Finanzplaner und -kalender.

Wer mehr als ein halbes Dutzend realer (Sparen, Giro, Wertpapiere, Kreditkarten) und virtueller (Forderungen, Sparziele) Konten zu verwalten hat, ist mit Tools wie "Quicken" gut bedient, wenn er nicht den Ueberblick verlieren will. Hinzu kommen Quickens Schwesterprogramme "Quick Steuer" und "Quick Rechnung", die bei der Erstellung von Steuererklaerungen und Rechnungen vor allem Selbstaendige unterstuetzen.

Ueber das neue "Quick Menue" gelangt der Anwender in den gewuenschten Programmbereich, etwa in den ebenfalls neuen Finanzkalender. Er zeigt alle Zahlungsvorgaenge tagesgenau an, geordnet in einer kalenderblattaehnlichen Uebersicht. Eine Notizfunktion erinnert an ausstehende Zahlungen. Mit der Maus lassen sich laufende wie auch neue Zahlungen auf einen bestimmten Tag buchen, die dann automatisch in die entsprechenden Register, sprich Konten, uebertragen werden.

Der Ueberblick ueber die Finanzlage laesst sich mit dem Modul "Quick Blick" vertiefen, das sechs Auswertungen in einer Ansicht zusammenfasst. Von hier aus kann der Anwender einzelne Punkte genauer analysieren. In der zusaetzlichen Depotuebersicht zeigt Quicken den aktuellen Wertpapierbestand an. Die Kursverlaeufe lassen sich grafisch darstellen.

Zu den Planungsinstrumenten sind die Funktionen "Sparziele" und "Finanzplaner" hinzugekommen. Waehrend der Finanzplaner der mittel- und langfristigen Planung (bis zu zwei Jahren) per Prognose dient, laesst sich mit "Sparziel" eine exakte Summe festlegen, die innerhalb einer Frist erreicht werden soll. "Einzahlungen" finden von den eingetragenen Konten statt, ohne dass eine echte Kontobewegung erfolgt: Der eingebuchte Betrag wird quasi fuer das Sparziel reserviert. Im "Finanztacho" erhaelt der Anwender in der Statuszeile einen grafischen Ueberblick ueber den aktuellen Stand von Budgets und Sparzielen.

Eingabe auf TAN und Geheimzahl reduziert

Die wesentliche Neuerung in Version 4.0 ist das komplett ueberarbeitete Electronic-Banking-Modul. Seine Konfiguration und Bedienbarkeit, die bislang "meistgehassten Features" (Intuit- Produktmarketing-Manager Markus Reithwiesner), sind deutlich einfacher geworden. Bei der Einrichtung eines neuen Kontos mit Btx-Zugang ergaenzt Quicken die Bankleitzahl automatisch mit dem entsprechenden Banknamen und prueft die eingegebene Kontonummer mit dem jeweiligen spezifischen Bankenschluessel auf Plausibilitaet. Danach konfiguriert ein Logikmodul den Bankzugang inklusive Dialogart und Gateway-Seiten. Lediglich PIN (Geheimzahl) und TAN (Quasi-Kontonummer) sind einzugeben.

Im Unterschied zu Microsofts "Money 4.0" unterstuetzt Quicken nicht den langsamen und fehleranfaelligen CEPT-Standard beim Uebertragen von Gateway-Seiten, sondern den schnellen ZKA-Standard (ZKA = Zentraler Kredit-Ausschuss). Damit lassen sich gleich mehrere Ueberweisungen auf einmal transferieren, der Kunde muss nicht mehr eine TAN pro Auftrag eingeben. Die Modemerkennung und - konfiguration erfolgt automatisch, wobei Quicken nicht die Vorgaben von Windows 95 uebernimmt, sondern eigene 16-Bit- Einstellungen verwendet. Nun wird auch ISDN unterstuetzt. In Quicken ist neben dem Btx-Decoder ein vollwertiges Terminalprogramm integriert.

Quicken kostet weiterhin 99 Mark, das Upgrade 79 Mark.

* Michael Matzer ist freier Fachjournalist in Herrsching bei Muenchen.