Erste Eindruecke von 3D F/X 1.0 fuer Windows Asymetrix-Tool bewegt Bilder auch fuer sparsame Anwender

27.04.1995

Von Michael Matzer*

Wie schon mit dem Multimedia-Werkzeug "Mediablitz" stoesst der Toolbook-Anbieter Asymetrix auch mit seinem neuen Grafikwerkzeug "3D F/X" in den Low-Budget-Bereich vor. Die vollstaendige OLE-2.0- Unterstuetzung soll das Produkt fuer den MS-Office-Anwender attraktiv machen, der allerdings ueber eine stattliche Systemleistung verfuegen muss.

Das Grafikwerkzeug 3D F/X vom Multimedia- und Toolbook- Spezialisten Asymetrix vereinfacht die Erstellung von dreidimensionalen Bildern und Animationen. CD-ROM-Autoren und Grafiker, die kein Uebermass an Training, Zeit und Geld investieren wollen, koennen damit 3D-

Bilder und -Animationen in ihre Anwendung einbinden. Aufgrund der Kompatibilitaet zu Microsoft Office und der Unterstuetzung von OLE 2.0 eignet es sich auch fuer User, die zum Beispiel eine Powerpoint-Praesentation oder ein elektronisches Dokument aufwerten wollen. Doch im Gegensatz zu einer Powerpoint-Diaschau fehlt einer fertigen

3D-F/X-Animation das Runtime-Modul, um als Stand-alone-Demo ablaufen zu koennen. Der Endanwender benoetigt also zusaetzlich entweder ein Vollprodukt oder den Viewer eines Praesentationspakets.

Den Programmstart erleichtert ein Assistent, der im Dialog mit dem Benutzer die ersten Schritte in den zahlreichen Funktionsbereichen vornimmt. Der Arbeitsbereich ist dreigeteilt: das grosse Vorschaufenster, der Katalog mit ausgewaehlten Elementen und je nach Arbeitsschritt ein weiteres Fenster, unter anderem fuer das Objektverwaltungs-Tool oder fuer die Lichteinstellungs- und 3D- Bewegungssteuerung. Die Folgen einer Einstellungsaenderung sind je nach Arbeitsgeschwindigkeit des Systems mehr oder weniger schnell in einem Vorschaufenster zu beobachten.

Die grosse Neuheit bei 3D F/X ist die Funktion "Drag-and-drop-3D": Mit der Maus zieht der Anwender aus einem der umfangreichen Kataloge Clipart- oder 3D-Elemente und plaziert sie im Vorschau- beziehungsweise Konstruktionsfenster. Der eingebaute Visual Browser enthaelt mehr als 300 Modelle, Formen, Animationsszenen und -pfade, Hintergruende, Verzerrungen, Schriften und Oberflaechen, die sich entweder modifiziert oder unveraendert uebernehmen lassen. Das Programm bietet Grafik-Features wie Schatten, Reflexionen, Oberflaechenstrukturen, True Colour, animierte und Bitmap- Strukturen sowie einen Alpha Channel fuer transparente Darstellungen. Mit Hilfe des Nebel-Effekts kann man ein Objekt verschwinden lassen.

Zur Animation legt der Anwender den Weg fuer den "Akteur" vor dem Hintergrund eines 3D-Raummodells fest. Bewegt sich dann das gewuenschte Objekt, etwa ein Hubschrauber, ueber den Bildschirm, veraendert sich seine Groesse je nach Distanz zum Betrachter massstabsgetreu. Dieser Ablauf erfordert eine hohe Prozessorleistung, ebenso wie das Rendern der Oberflaeche eines Objekts, das zunaechst meist nur als Drahtmodell vorliegt. Das Rendering-Modul von 3D F/X sorgt fuer eine recht schnelle Wiedergabe und bietet zugleich eine Auswahl verschiedener Datenausgabeformate einschliesslich AVI-Video, FLI/FLC-Animation und sequentiell numerierte BMP- und TGA-Dateien fuer Animationen. Das komprimierende Videoformat MPEG wird leider noch nicht unterstuetzt, so dass sich der Anwender vorerst mit der Speicherung mehrere MB umfassender Videodateien abfinden muss.

3D F/X akzeptiert alle wichtigen Grafikformate zur Verwendung als Hintergrund oder Modell. Anwender koennen Formen, Texte und Firmenlogos als Bitmap-Dateien importieren und sie in 3D-Bilder umwandeln. Autodesk-3D-Studio- und Autocad-Dateien sowie Meta- Files lassen sich ebenso einbinden wie Audiodateien im WAV-Format. Umgekehrt koennen 3D-F/X-Vorlagen via OLE 2.0 in Office- oder andere Windows-Anwendungen uebernommen werden.

Als Hardwarevoraussetzungen empfehlen sich mindestens ein 486/50- PC oder Pentium-Rechner und 16 MB Hauptspeicher. Selbst dann kann die Neuberechnung eines veraenderten Bildausschnitts bis zu einer Minute dauern. Die Farbwiedergabe erfolgt nur auf einer Grafikkarte zufriedenstellend, die mindestens 256, besser aber 65000 Farben darstellen kann. Fuer einen Preis von knapp 400 Mark erhaelt der Kaeufer ein Programm, das in mancher Hinsicht die Funktionen von Caligaris "Pixar Typestry" (1500 Mark) und Autodesks "3D-Studio" (6000 Mark) in sich vereint. Lediglich eine Morphing-Funktion waere noch denkbar.