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Erste Creative-Commons-Musikplattform in Österreich gestartet

26.02.2008
Von pte pte
Das Musikportal nolabel.at hat heute, Dienstag, die erste grenzübergreifende Creative-Commons-Musikplattform in Österreich gestartet. Auf orangemusic.at http://www.orangemusic.at werden dabei ausnahmslos solche Künstler gelistet, die ihre Werke unter dem Aspekt von Creative Commons (CC) veröffentlichen. Hinter diesem verbirgt sich ein gemeinnütziger Ansatz, mittels dem Künstler der Öffentlichkeit Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können. Ziel der Plattform ist es, dieses Konzept eines alternativen Verwertungsmodells in Österreich bekannt zu machen. Zudem soll so aber auch nationalen und internationalen Musikern, die unter der CC-Lizenz veröffentlichen, ein Raum für die Verbreitung ihrer Werke geboten werden.

"Creative Commons ist eine neue, andere Art des Lizenzierens", erklärt der Mitbegründer des Portals, Martin Aschauer, im pressetext-Interview. Das 2001 in den USA entstandene Modell habe laut Aschauer zwei grundlegende Vorteile gegenüber traditionellen Ansätzen: "Erstens erlaubt es den Künstlern mehr Mitsprache in Bezug auf die Gestaltung der Verwertungsrechte ihrer Werke und zweitens ist damit auch eine schnellere Verbreitung von Content möglich." International gesehen sei der CC-Ansatz zwar bereits seit einiger Zeit auf dem Vormarsch, in Österreich könnten allerdings viele Nutzer mit dem Begriff noch nichts anfangen. "Unser Ziel ist es deshalb, Creative Commons als Verwertungsmodell hierzulande vorzustellen", betont Aschauer. Gleichzeit wolle man so auch mit falschen Vorstellungen aufräumen, die Künstler von CC-Musik oft einseitig in negativer Art und Weise darstellen. "CC-Musik hat nichts mit schlechter Musikqualität zu tun", stellt Aschauer klar.

Neben einer umfangreichen Datenbank mit CC-Künstlern finden sich auf orangemusic.at auch ein Radiostream und eine intelligente Suchfunktion, mit der beispielsweise nach bestimmten Bands in einer speziellen Region gesucht werden kann. "Die Funktion Musik lokalisierbar zu machen, gibt es nur bei uns", meint Aschauer. Darüber hinaus bietet die Plattform eine regelmäßige Berichterstattung aus der Musikszene mit speziellem Fokus auf das Verwertungsmodell Creative Commons. "Integriert sind auch verschiedene Community-Funktionen, die als Tools für die Vernetzung der Mitglieder gedacht sind", erläutert Aschauer.

Wie der Portalgründer gegenüber pressetext bestätigt, ist bereits zum Start das Interesse an der Plattform groß. "Schon beim Launch der Seite haben wir 88 Bands auf orangemusic.at", schildert Aschauer. Obwohl das Hauptaugenmerk dabei auf dem österreichischen Musikmarkt liege, seien auch ausländische Künstler von der Teilnahme an der CC-Seite nicht ausgenommen. "Wir haben aktuell auch schon 16 Künstler aus dem Ausland bei uns im Pogramm", ergänzt Aschauer. Der offizielle Start von orangemusic.at soll heute abend mit dem ersten Creative-Commons-Konzert Österreichs im Wiener Lokal B72 erfolgen. "Ab Herbst soll der Club Orange dann regelmäßig stattfinden", kündigt Aschauer abschließend an. (pte)