PC-Integration/Den PDA mit dem Desktop verbinden

Erst Windows CE wird den Aufschwung bringen

14.02.1997

Totgesagte leben länger - das gilt jedenfalls für die als PDA titulierten Organizer, bei denen man die Daten mit einem Stift direkt auf den Bildschirm schreiben beziehungsweise über eine einblendbare Softwaretastatur eintippen kann. Mit Funktionen wie einem integrierten Terminkalender, Adreßbuch, Notizheft und künftig auch Anbindung an die Internet-Welt sollen die elektronischen Helferlein ihrem Benutzer dabei behilflich sein, seine täglichen Termine besser im Griff zu haben.

"Mäuseklavier" ist nichts fürs Arbeiten

Obwohl sie kleiner und handlicher sind als ihre Papierpendants, stehen sie diesen in puncto Funktionalität und Flexibilität kaum nach. Begrenzend wirken lediglich die geringe Bildschirmgröße sowie die etwas mühsame Eingabe längerer Texte, da mit einer Miniaturtastatur ("Mäuseklavier") kaum sinnvoll gearbeitet werden kann. Für die Textverarbeitung sind die Geräte aber ohnehin nicht gedacht.

Sie wird komfortabel auf dem heimischen PC erledigt. Die Daten werden anschließend auf den PDA überspielt, und stehen unterwegs zur Verfügung. Insofern macht ein PDA als hochmobile Ergänzung zu einem Desktop-PC sehr viel mehr Sinn denn als Stand-alone-Gerät.

Auf folgende Punkte sollte man vor dem Kauf eines PDAs ach- ten:

-Wie lange halten die Batterien im Dauerbetrieb durch? Können Akkus im Gerät wiederaufgeladen werden?-Wie einfach ist die Datensynchronisation mit einem PC?-Hat das Gerät einen PC-Card-Einschub (mindestens einmal Typ II). Wenn ja: Werden Modemkarten und Anbindung an Funktelefone unterstützt?-Ist ein (Irda-kompatibler) Infrarotanschluß vorhanden?-Wie ist es um Helligkeit, Kontrast und Entspiegelung des Bildschirms bestellt? Hat er eine Hintergrundbeleuchtung?-Ist eine Tastatur integriert? Wenn nein: Läßt sich eine externe Tastatur anschließen?

Ein wesentliches Manko der heute verfügbaren Geräte stellen deren proprietäre Betriebssysteme dar. Das Henne-Ei-Problem (kein Anreiz zur Software-Entwicklung ohne genügend verkaufte Geräte, kein Massenmarkt ohne ausreichend viele Applikationen) ließ alle Beteiligten zurückhaltend agieren.

Die Vorstellung des neuen Betriebssystems Windows CE dürfte der Branche wieder Aufschwung verleihen. CE steht für Consumer Electronics und deutet darauf hin, daß Microsoft über die Verwendung in HPCs (Handheld PCs) hinaus Geräte wie Pager, Funktelefone oder Settop-Boxen als Hardwareplattform anpeilt.

Zunächst werden jedoch - vornehmlich in den USA und Japan - von Casio ("Cassiopeia"), Compaq ("Companion"), NEC ("Mobile Pro"), HP, Hitachi, LG Electronics und Philips Organizer im gewohnten Look auf dem Markt erscheinen - mit einer an Win- dows 95 erinnernden Benutzeroberfläche.

*Fereydun Khanide ist Geschäftsführer von Penplan Consulting in München