IBM erarbeitet zusammen mit IEEE 802 Standards für Ring-Konzept:

Erst Glasfaser macht LAN wirklich attraktiv

22.10.1982

WASHINGTON D.C. (cw) - Marktführer IBM, der bis vor kurzem das Thema "Lokale Netzwerke" scheinbar weitgehend ignoriert hat, gab nun in Washington auch offiziell seine spezifische Local Area Network (LAN)-Architektur bekannt: Ring-Topologie. Basisbandübertragung (Glasfaser) und Tokenpassing-Zugriffsverfahren.

Victor J. Goldberg, Präsident der Communications Products Division der IBM, erklärte, daß sein Unternehmen zusammen mit dem IEEE 802-Komitee Standards für LANs im Ring-Konzept, mit Basisband-Übertragung und Token passing erarbeite. Hauptvorteil des Ring-Konzepts ist Goldberg zufolge die Möglichkeit, Glasfaserkabel für die Übertragung einzusetzen: "Glasfaser erlaubt höhere Geschwindigkeiten und größere Entfernungen, wie sie, das setzen wir voraus, bis zum Ende des Jahrzehnts notwendig werden." Goldberg präzisierte diese Vorstellung: "Datenraten in der Größenordnung von 30 Mbit pro Sekunde auf Distanzen von über einem Kilometer könnten erreicht werden."

Digitale Basisbandübertragung hat nach Goldberg den Vorteil billiger als die über Analog-Breitband zu sein, weil kein Hochfrequenzmodem notwendig sei. Darüberhinaus sänken die Kosten im digitalen Bereich wesentlich schneller als im analogen.

IBM bevorzugt das Token-passing-Verfahren, weil es vorhersehbare und kontrollierbare Zugriffszeiten garantiere, den Systemdesigner in die Lage versetze, die durchschnittliche und die Minimalleistung eines angeschlossenen Gerätes zu erkennen und erlaube Übertragungsprioritäten zu bestimmen Stationen zu setzen.