Was beim Einsatz von Mixed-Hardware zu beachten ist:

Erst der Service - dann die Technik

02.02.1979

SAARBRÜCKEN (de) - "Wir haben unsere Entscheidung, Mixed-Hardware einzusetzen, nicht bereuen müssen. Im Gegenteil, unsere Grundsatzentscheidung aus dem Jahre 1968 wurde immer wieder bestätigt", so Direktor Heinz G. Stieffenhofer vom Rechenzentrum des Sparkassen- und Giroverbandes Saar in Saarbrücken.

Mittlerweile hat das Rechenzentrum des Sparkassen- und Giroverbandes Saar 20 Plattenlaufwerke MRX 3675 von Memorex mit einer Gesamtkapazität von 4 Milliarden Bytes installiert. Eine vergleichbare Entwicklung hat es auch bei den Datenfernübertragungs-Steuereinheiten gegeben. So wird das umfangreiche Sparkassen-Online-System über zwei Memorex-DÜ-Steuereinheiten abgewickelt und kontrolliert.

Der Anschluß von Mixed-Hardware einerseits sowie diverse Leasingverträge über Original-Equipment haben dem Rechenzentrum zu einer erheblichen Kostenreduzierung verholfen. Stieffenhofer: "Wir haben errechnet, daß ein System zu IBM-Originalmieten uns rund 100 000 Mark mehr im Monat kosten. Die Zusammenarbeit zwischen IBM und Memorex-Technikern verläuft reibungslos: "Das war vor acht Jahren nicht selbstverständlich, da auch die IBM-Techniker sich erst mit dem Phänomen Mixed-Hardware vertraut machen mußten", resümiert Stieffenhofer.

Anwendern, die sich ebenfalls mit dem Gedanken befassen, Mixed-Hardware einzusetzen, rät der EDV-Profi, Aufträge nur an renommierte Anbieter mit einem weit verzweigten Kundennetz zu erteilen: "Das ist ein sehr wesentliches Kriterium. Erst in zweiter Linie sollte geprüft werden, ob die Fremdperipherie über mehr Leistung verfügt als die zu ersetzenden Geräte. "Wichtig aber sei auch, daß der Lieferant seine Geräte laufend weiterentwickle, "um mindestens die Technik der IBM-Produkte bieten zu können". Nur damit sei - so Stieffenhofer - die Voraussetzung für eine langjährige Zusammenarbeit gegeben.

Im Rechenzentrum sind zur Zeit zwei IBM-Systeme 370/158 mit je 4 MB installiert. Beschäftigt werden insgesamt 65 Mitarbeiter. Die durchschnittliche Nutzung der Zentraleinheiten liegt bei 550 Stunden pro Monat, die im Drei-Schicht-Betrieb gefahren werden.

Das Rechenzentrum des Sparkassen- und Giroverbandes Saar wird von insgesamt dreizehn Saar-Sparkassen mit einer Bilanzsumme per Jahresende 1977 von rund 7 Milliarden Mark getragen. Die dreizehn Sparkassen verwalten 437 000 Geschäfts- und Privat-Girokonten, 1 138 000 Sparkonten und 221 000 Darlehenskonten. Im vergangenen Jahr fielen rund 60 Millionen Buchungsposten an. Das vor zehn Jahren gegründete Rechenzentrum erbringt Dienstleistungen für die Sparkassen, die Landesbank, die Landesbausparkasse und die Saarländischen Kommunen.