Jugend forscht 1977:

Ersler Preis für Rechnerverbundsystem

27.05.1977

BERLIN (hz) -Einen ersten Preis beim Landeswettbewerb "Jugend forscht 1977" in Berlin erhielt der neunzehnjährige Lutz Kredel seine Arbeit "Konzept eines Rechnerverbundes für das Berliner Schulwesen". Die arbeit befaßt sich mit der Analyse und Planung eines kompletten DV- Anwendungs -systems. Es wurde unter ergonomischen und rationellen Geischtspunkten entwickelt.

"Da es in West-Berlin mehr als 500 Grund- und Oberschulen mit etwa 250 000 Schülern gibt, ist es in der nahen Zukunft nicht mehr zu umgehen, auch hier die EDV einzuführen", meint Lutz Kredel. "Damit soll aber nicht der Mensch von der Maschine abhängig gemacht werden, sondern seine Arbeitswelt soll durch die EDV humanisiert werden." Durch das Modell würden viele Arbeitsgänge in einem Schulsekretariat sowie in der Bezirksschulverwaltung von einem Computer übernommen werden. Dazu gehören die Stundenplanerstellung, Raumplanung, Kursberatung für die Oberstufe, das Schreiben von Zeugnissen, das Erstellen von Klassenlisten und Statistiken sowie die Verwaltung von Dateien. "Die Entwicklung der Datentechnik erlaubt heute eine Dezentralisierung und somit einen Rechnerverbund als Lösung für dieses Problem", meint der Schüler der Berliner Wald-Oberschule. "An das Verbundsystem sollen alle Bezirlasschulverwaltungen, Grund- und Oberschulen angeschlossen werden." Das Konzept sieht weiter vor, daß alle Datenleitungen beim Senator für Schulwesen zusammenlaufen, der durch dieses System schneller bessere Informationen erhalten wird. Ein guter Informationsfluß - so Kredel - ist wichtig für Planungsentscheidungen. Darüber hinaus soll jede Schule einen eigenen Rechner bekommen und damit unabhängig vom Zentralrechner arbeiten können. Über einen Kommunikationsrechner sollen die Schulen ihre Daten untereinander austauschen. Das Rechnerverbundsystem kann gleichzeitig freie Kapazitäten der Berliner Großrechenzentren nutzen.