4 Trends bei Firmensoftware

ERP wird mobil

19.10.2011
Von Alexander Galdy

ERP-Systeme müssen einfach sein

Bisher führte der Best-of-Breed Ansatz dazu, den vermeintlich am besten geeigneten Software-Anbieter für einen Unternehmensbereich auszuwählen. Gerade bei größeren Mittelständlern und Großunternehmen sind so eine Vielzahl von Systemen mit unterschiedlichen Anforderungen und Ausprägungen entstanden. So wurden beispielsweise Produktionssteuerungssysteme mit Logistiksystemen anderer Hersteller verbunden und Finanz-Managementsysteme über weitere Schnittstellen integriert. Es entstanden hohe Kosten für Wartung und Systemintegration sowie Schnittstellenprobleme.

Heute ist die Situation anders. Firmen legen Wert auf Standardisierung und Vereinfachung, um bei Veränderungen im Unternehmen ihr ERP-System leichter anpassen zu können. Darüber hinaus wollen viele sparen. Grundvoraussetzung hierfür sind Standardschnittstellen. Sie ermöglichen es, heterogene Systeme leichter zu konsolidieren oder Anwendungen wie Business Intelligence und ERP leichter zu verknüpfen. Aus diesem Grund sollten Unternehmen darauf achten, dass ihre bestehenden oder geplanten Anwendungen und Systeme über solche Standardschnittstellen verfügen.

3. Hub-and-Spoke-Ansatz
Die Erfahrung zeigt, dass große Unternehmen meist ein umfangreiches ERP-System implementiert haben. Doch dieses ist für kleinere Zweigstellen und Standorte häufig zu komplex und umfangreich.

Hier empfiehlt sich der so genannte Hub-und Spoke-Ansatz. Im Hub (Nabe), der Hauptniederlassung, wird ein komplexeres Backbone-System wie etwa SAP implementiert. In den Spokes (Speichen), den kleineren Niederlassungen, wird das umfangreiche System um weniger komplexe Lösungen wie etwa Microsoft Dynamics AX ergänzt. Dieses Vorgehen kann gerade bei Unternehmensfusionen oder Zukäufen eine effiziente Lösung sein, wenn das zu integrierende Unternehmen bereits ein eigenes ERP-System hat.

Der Untersuchung zufolge gibt es auch einen weiteren Vorteil. Mit dem Hub-and-Spoke-Ansatz bekommt jeder Anwender die Informationen und Funktionen, die er für seine Aufgabe braucht. Dadurch akzeptieren Mitarbeiter die ERP-Software eher. Der Grund: Die Software kann ohne großen Schulungsaufwand intuitiv bedient werden, und die Mitarbeiter können von Anfang an produktiv mit ihr arbeiten.