Gartner: SaaS-Prognose bis 2015

ERP schwach – CRM boomt

03.01.2012
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

SaaS ist Teil von Cloud Computing

Foto: Lightspring/Shutterstock

Für Gartner-Analyst Eid ist SaaS aber nur ein Teilbereich innerhalb übergreifender Konzepte für Cloud Computing. Dabei repräsentiert SaaS in Cloud-Architekturen die Applikationsschicht. Gemäß dieser Definition gehen die Marktforscher davon aus, dass - gemessen am Gesamtumsatz - aktuell drei Viertel aller SaaS-Angebote als Cloud Services angesehen werden können. Bis 2015 sollen es sogar 90 Prozent sein.

Umsatztreiber ist CRM-On-Demand

CRM-on-Demand-Lösungen machen aktuell ein Viertel der SaaS-Umsätze weltweit aus. SaaS-basiertes ERP hat dagegen noch Nachholbedarf.
CRM-on-Demand-Lösungen machen aktuell ein Viertel der SaaS-Umsätze weltweit aus. SaaS-basiertes ERP hat dagegen noch Nachholbedarf.
Foto: Gartner

Innerhalb des SaaS-Marktes sind Lösungen für Customer Relationship Management (CRM) der größte Umsatzbringer. 2011 sollen die Umsätze in diesem Segment auf 3,8 Milliarden Dollar steigen, nach 3,2 Milliarden Dollar im Vorjahr. Im ganzen CRM-Markt machen die Verkäufe von CRM-On-Demand-Software knapp ein Drittel am Gesamtumsatzes aus.

Bei SaaS-basierten Lösungen für Content Management, Communication und Collaboration (CCC) werden nach 2,8 Milliarden Dollar im Jahr 2010 nun Umsätze von 3,3 Milliarden Dollar erwartet. Allerdings ist die Umsatzverteilung in diesem Bereich recht uneinheitlich. SaaS-basierte Angebote für Webkonferenzen erreichten 2010 einen Anteil von knapp 83 Prozent, On-Demand-Lösungen für das Enterprise Content Management (ECM) brachten es dagegen auf gerade einmal fünf Prozent.

ERP und SaaS: Zwei Königskinder

Noch geringen Zuspruch bei Unternehmen haben ERP-on-Demand-Lösungen. In diesem Segment steigen die Umsätze deshalb nur moderat von fast 1,5 Milliarden Dollar (2010) auf 1,7 Milliarden Dollar bis Ende 2011.

Im Gesamtmarkt der Anwendungen für Enterprise Resource Planning (ERP) machen die Umsätze mit SaaS-basierten ERP-Lösungen bisher lediglich sieben Prozent aus. Es gibt jedoch einzelne ERP-Teilbereiche in denen die Durchdringung mit SaaS bereits hoch ist. Dazu zählen Funktionen für die Personalwirtschaft.

SCM on Demand wenig gefragt

Auch für Lösungen für das Supply Chain Management (SCM) auf SaaS-Basis interessieren sich Unternehmen derzeit noch wenig. Ausgehend von 800 Millionen Dollar im Jahr 2010 sollen die Umsätze bis Ende 2011 auf knapp eine Milliarde Dollar zulegen. Kaum ins Gewicht fallen die Umsätze mit anderen SaaS-Anwendungen wie Office Suiten oder Software für das Project- und Portfolio-Management.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)