ERP: Modernisieren, integrieren, akquirieren

04.03.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Doch in puncto Integration von Drittprodukten boten die Hersteller bislang eher wenig. Zwar gab es die Möglichkeit, Systeme über Schnittstellen zu koppeln, doch die zu entwickeln und zu pflegen bedeutet für den Kunden viel Aufwand. Die Branche geht daher dazu über, entweder eigene Integrationslösungen zu entwickeln oder mit Spezialisten dieser Disziplin zu kooperieren. SAP beispielsweise vermarktet "Netweaver" unter anderem als Integrationsplattform, mit der Unternehmen ihre SAP-Lösungen untereinander beziehungsweise mit Nicht-SAP-Produkten verbinden können. Auch Konkurrent Oracle sieht sich genötigt, Integrationsprodukte anzubieten. Der Sinneswandel bei SAP und Oracle vollzog sich auf Kundendruck.

Andere Hersteller wie etwa die schwedische Firma Intentia entwickeln keine eigene Integrations-Middleware, sondern verlassen sich auf marktgängige Plattformen wie etwa IBMs "Websphere".

Controller wünschen sich Analysefunktionen

Neben der Anwendungskopplung steht bei vielen Unternehmen die integrierte Analyse von Geschäftsdaten ganz oben auf der Wunschliste. Dabei geht es nicht um Auswertungen am Ende eines Monats oder Quartals, sondern um das Abrufen möglichst tagesaktueller Statistiken auf der Grundlage der operativen Daten im ERP-System. Vertriebsleiter möchten beispielsweise aktuelle Verkaufsstatistiken anschauen oder prüfen, ob die Kunden ihre Waren zum vereinbarten Termin erhalten, und die Controller wollen die Deckungsbeiträge bestimmter Warengruppen im In- und Ausland abrufen. Aus diesem Grund entwerfen ERP-Anbieter integrierte Business-Intelligence-Funktionen oder bauen bestehende Module aus.